Horszowski-Trio bestreitet Neustart der Kulturgemeinschaft

Das Horszowski-Trio aus New York begeistert die Zuhörer in der Stadthalle Wetzlar.    Archivfoto: Lisa-Marie Mazzucco
© Lisa-Marie Mazzucco

Zwei Jahre hat die Wetzlarer Kulturgemeinschaft Corona-bedingt pausieren müssen. Nun fand das erste Konzert nach der Pandemie statt. Zu Gast war das Horszowski-Trio aus New York.

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WETZLAR. Zu Beginn der Pandemie hat es die Kulturgemeinschaft am 13. März 2020 als Konzertveranstalter vor Ort als Erste getroffen. Das Konzert des bereits angereisten Ensembles Esperanza fiel aus. Um so größer war die Freude bei den Klassikfreunden, als nun wieder das erste reguläre Konzert stattfinden konnte. Zwar war die Besucherzahl überschaubar, aber wer in die Stadthalle zum New Yorker Horszowski-Trio gekommen war, der war begeistert.

Der Geiger Jesse Mills, die Pianistin Ricko Aizawa und der Cellist Ole Akahoshi waren überzeugende Interpreten, die durch perfektes Zusammenspiel und dynamische Ausgestaltung überzeugten.

Lebendiger Austausch zwischen den Musikern

Am Anfang stand Dvoráks "Klaviertrio Nr. 4 in c-Moll, op. 90" mit dem Untertitel "Dumky". Es ist eine Folge von sechs ukrainischen Tänzen. Es entstand ein lebendiger Austausch zwischen elegischen und freudigen Passagen, mal traurig und melancholisch, mal feurig auftrumpfend, im bunten Wechselspiel der Musiker. Mal war das Klavier führend, mal die Geige und mal das Cello.

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Mit den "Epigrammen für Klaviertrio" von Elliot Carter gab es einen Sprung in die Moderne und nach New York. Kurz vor seinem Tod hat Carter im Alter von 103 Jahren diese zwölf kurzen Epigramme komponiert, von denen das Trio fünf musizierte. Diese von überraschenden und witzigen Stimmungswechseln geprägten Stücke mit aparten Klängen meisterte es souverän.

Nach der Pause ging es zurück zur Romantik, zu Schumanns "Klaviertrio Nr. 1, d-Moll, op. 63". Energie und Leidenschaft prägten den ersten Satz. Und doch war er auch melodiös und voller Harmonie. Ein hinreißendes Wechselspiel führte zum effektvollen Schluss. Mitreißend lebhaft und keck war der zweite Satz. Langsam und ernst begannen das Klavier und die Geige den dritten Satz, ehe sich das Cello in hoher Lage dazugesellte und sich ein expressives Stimmungsgeflecht entfaltete. Voller heiterer Strahlkraft steckte der letzte Satz, temperamentvoll und doch melodiös und harmonisch war der Verlauf bis zum grandiosen Schluss.

Für den Beifall dankte das Trio mit einer Zugabe: dem zweiten Satz eines Klaviertrios von Mendelssohn Bartholdy.