In der Silvesternacht wird verstärkt kontrolliert

Feuerwerk zu Silvester und dem Jahreswechsel 2019/2020 in Wetzlar. Archiv-Foto: Pascal Reeber
© Pascal Reeber

Für die gesamte Wetzlarer Altstadt gilt Feuerwerksverbot. Polizei und Ordnungsamt wollen zum Jahreswechsel deutliche Präsenz zeigen und die Einhaltung der Corona-Auflagen...

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WETZLAR. Party mit vielen Freunden, Feuerwerk auf zentralen Plätzen - all das wird Silvester 2020 ausfallen. Auch in Wetzlar. Neben den strengen Lockdown-Regeln mit Kontaktbeschränkungen gilt in der Corona-Pandemie ein bundesweites Verkaufsverbot für Feuerwerkskörper. Zwar rechnet man beim Wetzlarer Ordnungsamt mit einem ruhigeren Jahreswechsel als üblich, dennoch werden Polizei und Ordnungspolizei ihre Kontrollen in der Silvesternacht verstärken.

Der Großteil der Bevölkerung werde diesmal auf die traditionelle Knallerei verzichten, womöglich werden vereinzelt Restbestände aus den Vorjahren abgefeuert, erwartet der stellvertretende Ordnungsamtsleiter Boris Falkenberg. Nicht auszuschließen sei, dass sich eingefleischte Pyromanen trotz des Verkaufsverbots über das Internet mit Raketen und Böllern aus dem Ausland eindecken. Gemeinsam mit der Polizei werde die Ordnungspolizei in der Silvesternacht verstärkt Präsenz zeigen, kündigte Falkenberg an. Die Ordnungspolizei werde mit sieben Mitarbeitern für Kontrollen vor allem im Gebiet der Altstadt unterwegs sein.

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Feuerwerk ist in der gesamten Wetzlarer Altstadt nicht erst seit Corona verboten. Wegen erhöhter Brandgefahr untersagt die geltende Sprengstoffverordnung das Zünden von Raketen und Knallern in der Nähe von Fachwerkhäusern, Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen. Verbotsschilder sollen das für jeden deutlich machen. Verstöße stellen eine Ordnungswidrigkeit dar, es drohen Geldbußen von bis zu 10 000 Euro. Die Landesverordnung verbietet Feuerwerk auch an anderen publikumsträchtigen Plätzen.

Das Verkaufsverbot wird ebenfalls durch das Ordnungsamt überwacht. Sollten in einem Sortiment eines Geschäfts Feuerwerkskörper festgestellt werden, würden diese sichergestellt und der Verstoß werde zur Anzeige gebracht, so Falkenberg.

Wer noch Raketen, Böller und Batteriefeuerwerk in seinem Fundus habe, solle beim Abbrennen - sofern erlaubt - Vorsicht walten lassen. Und Abstand halten, lautet der Appell von Regierungspräsident Christoph Ullrich. Auch warnt er: "Lassen Sie die Finger von illegalen Böllern und verzichten Sie auf Basteleien jeglicher Art." Schon bei "normalen" Jahreswechseln heiße es nicht umsonst: Abstand ist das A und O, um Verletzungen und Brände zu vermeiden. Ullrich: "Die Beschäftigten in den Krankenhäusern und der Rettungsdienste, die wegen Corona bereits enorm unter Druck stehen, sowie nicht zuletzt die Feuerwehren werden es Ihnen danken."

Private Silvesterfeiern werden durch die aktuellen Lockdown-Auflagen deutlich eingeschränkt. Maximal fünf Personen aus zwei Haushalten dürfen gemeinsam feiern, dazugehörige Kinder bis zum Alter von 14 Jahren bleiben unberücksichtigt. Zwar werden Polizei und Ordnungspolizei nicht von Haus zu Haus gehen, um zu prüfen, wie viele Menschen sich dort aufhalten. Sollten sie aber konkrete Hinweise erhalten, dass irgendwo massiv gegen die Vorgaben verstoßen wird, dann werde dem nachgegangen, erklärte Falkenberg.

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Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) hatte die Wetzlarer in seiner Weihnachtsansprache dazu aufgerufen, sich zum Jahreswechsel in Zurückhaltung zu üben. "All das, was uns heute fehlt, können wir uns Schritt für Schritt wieder erarbeiten", so Wagner. Ähnlich äußerte sich RP Ullrich: "Feiern Sie bitte nicht in großen Gruppen. Wir alle sollten besonnen bleiben und uns an die Regeln halten - auch und gerade an Silvester. Umso schneller bekommen wir die Situation hoffentlich in den Griff."