Wälder brennen, Starkregen spülen auch in Deutschland ganze Orte weg, die Trockenheit zerstört Ernten und kostet Leben: Die Warnzeichen dafür, dass die Menschheit mit ihrem...
Wälder brennen, Starkregen spülen auch in Deutschland ganze Orte weg, die Trockenheit zerstört Ernten und kostet Leben: Die Warnzeichen dafür, dass die Menschheit mit ihrem bisherigen Lebensstil gescheitert ist, sind unübersehbar. UN-Generalsekretär Guterres hat recht, wenn er es "kriminell" nennt, dass wir gegen den Klimawandel nicht entschieden vorgehen. Dieser Tatbestand lässt sich beliebig ausweiten - auf die Vermüllung der Weltmeere oder den Verlust der Biodiversität. Der Einfluss der Menschheit auf die Erde ist katastrophal, das Nichtstun eine Schande.
Mit dem Wissen darüber, wie sehr wir den Planeten und damit unsere eigene Lebensgrundlage gefährden, sollte eines klar sein: Wir können nicht so weitermachen. Unser bisheriges Verhalten hat die Krise verursacht, daher kann es sie nicht lösen. Nötig sind ganz neue Ansätze, völlig neues Denken: Der Flächenverbrauch gehört sofort gestoppt, der Neubau von Straßen ausgesetzt, dafür massiv die Bedingungen für klimaneutrale Verkehrsträger verbessert. Das wären logische Konsequenzen aus der aktuellen Krise.
Doch diese Konsequenzen werden nicht oder nur in Ansätzen gezogen. Das gilt für den Regionalplan, der trotz grüner Ansätze die Überschrift "Weiter so" trägt. Und das gilt vor Ort, wo eine Stadt wie Wetzlar Gewerbeflächen auf der grünen Wiese an der Autobahn plant. So als wäre es 1950. So als gäbe es keine Klimakrise.
Ja, wir sollen uns weiterentwickeln. Unternehmen brauchen Raum für Innovation, Menschen Raum zum Leben. Doch vergessen wir nicht: Wir leben in einer Welt der begrenzten Ressourcen. Wer eine Entwicklung betreibt, die wie bisher auf dem Verbrauch fußt, sei es von Rohstoffen oder eben Fläche, der muss zwangsläufig scheitern. Denn irgendwann sind die Ressourcen verbraucht. Und dann?
Es ist Zeit, über nachhaltige und dadurch zukunftssichere Arten der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung nachzudenken und sie umzusetzen. Nutzen wir dafür Ressourcen, die wirklich unbegrenzt sind: Kreativität und Innovationskraft. Lasst uns neu denken! Wir haben keine Zeit zu verlieren.
Von Pascal Reeber