Die Wetzlarer Firma Senertec hat die 4-Tage-Woche eingeführt. Unser Redakteur Timo König kommentiert.
Fachkräfte werden in vielen Branchen händeringend gesucht. Weil die Anzahl der Studierenden in Deutschland seit Jahren kontinuierlich steigt, bleiben Tausende Ausbildungsplätze unbesetzt. Speziell das Handwerk kämpft nach wie vor mit einem schlechten Image, was vor allem die jungen Leute abschreckt. Dabei hat sich das klassische Anforderungsprofil in vielen Bereichen im Laufe der Zeit stark verändert.
Längst sind die technischen und theoretischen Herausforderungen gestiegen. Was zugleich aber auch heißt, dass die Abwechslung zunimmt. Und: Grundsätzlich werden Handwerker immer gebraucht werden. Ein Sicherheitskriterium, das für viele Leute bei den Zukunftsplanungen eine wichtige Rolle spielen könnte und sollte.
Außerdem: Die junge Generation legt großen Wert auf Flexibilität im Beruf, was sämtliche Studien eindeutig zeigen. Diesen Faktor sollten auch Handwerksbetriebe nicht unterschätzen. Die richtige Work-Life-Balance steht bei den Berufseinsteigern ganz oben auf der Liste. Deshalb ist die Einführung der 4-Tage-Woche für viele Unternehmen zumindest eine große Chance. Eine Chance, nicht nur dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sondern auch, sich aus den eigenen konservativen Strukturen zu lösen.
Von Timo König