Wenn sich Ehepaare nach vielen Jahren hoffnungslos zerstreiten, ist fehlende Kommunikation meist ein Grund. Wer nur noch übereinander spricht, lebt sich auseinander. Da sind...
Wenn sich Ehepaare nach vielen Jahren hoffnungslos zerstreiten, ist fehlende Kommunikation meist ein Grund. Wer nur noch übereinander spricht, lebt sich auseinander. Da sind Kommunalpolitik und Bürger keine Ausnahme.
Daher sind Veranstaltungen wie jene vom Montag ungemein wichtig - ob nun als offizielle Bürgerversammlung oder in einem anderen Format, als Workshop, Online-Konferenz oder Stammtisch. Austausch und Kontakt müssen sein, wenn am Ende ein gutes Ergebnis stehen soll.
Ihren guten Willen haben beide Seiten am Montag bewiesen: Die bisweilen etwas übermotivierten Bürger aus der Altstadt, indem sie sachlich aber bestimmt ihre Meinung vortrugen und auf Unterstellungen und Anschuldigungen verzichteten. Und die bisweilen als unnahbar erscheinenden Vertreter der Kommunalpolitik, indem sie Entscheidungen und Hintergründe ebenso sachlich und fundiert erklärten.
Klar ist aber auch: Die Versammlung vom Montag kann nur der Anfang sein. Viele Fragen blieben offen, viele Themen unangesprochen. Das Parkhaus in der Goethestraße? Die Verkehrswende? Die Hochstraße? Wichtige Themen, für die am Montag die Zeit fehlte. Die Bürger müssen den Stadtverordnetenvorsteher beim Wort nehmen und darauf drängen, dass weitere Versammlungen folgen. Und die Politik muss die engagierten Bürger daran erinnern, dass sie sich einbringen und teilnehmen sollen, ja müssen - aber nicht bei Facebook, sondern im persönlichen Gespräch und den Gremiensitzungen.
Von Pascal Reeber