Kultursommer Mittelhessen zieht positive Bilanz - trotz Corona

Mit Lücken: Eine Veranstaltung des Kultursommers in Freilichtbühne Rosengärtchen unter Corona-Bedingungen war das Konzert von Gayle Tufts und Marian Lux am Klavier.  Archivfoto: Christian Lademann

132 Liveveranstaltungen mit insgesamt 15 000 Zuschauern, das ist die Bilanz des Kultursommers Mittelhessen, der in diesem Jahr bis Anfang November ging.

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WETZLAR. Anfang November endete das Programm des 28. Kultursommer Mittelhessen. 132 Live-Veranstaltungen gab es, etwa 15 000 Zuschauer besuchten sie.

Etwa 70 Prozent der geplanten Events konnten wegen der Corona-Maßnahmen nicht stattfinden. Für den Vorstand und die Geschäftsführung des Kultursommers Mittelhessen stand jedoch fest, dass Kultur stattfinden muss. Unmittelbar nachdem sich abzeichnete, dass Live-Veranstaltungen wieder möglich werden, begann die Neuplanung.

Regionale Veranstalter und der Kultursommer organisierten nun Open-Air-Veranstaltungen. So durften mehr Zuschauer teilnehmen. An elf, zum Teil neuen Orten, konnten Künstler in Parks, in Schloss- und Burghöfen, auf Freilichtbühnen oder einfach auf einem Industriegelände oder Sportplatz auftreten.

Förderer halten finanzielle Zusagen ein

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Dies war nur möglich, so Geschäftsführer Frank Dauer, da die Förderer des Kultursommers - auch unter den besonderen Bedingungen - zu ihren finanziellen Zusagen standen. Allen voran das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Sparkassen Kulturstiftung Hessen-Thüringen und Lotto Hessen, die OVAG sowie die beteiligten Landkreise und Oberzentren.

Dauer: "Es gab unzählige Highlights, die zum Teil sehr kurzfristig aber mit Professionalität und viel Improvisationstalent entstanden." Beispiele sind das PopUp-Festival "Rosengärtchen Live" auf der Wetzlarer Freilichtbühne mit 14 überwiegend ausverkauften Veranstaltungen. Akteure wie Gayle Tufts, Spark, André Eisermann, Dirk Daniels, Katharine Mehrling, Jonas Monar und Werner Schmidtbauer waren zu sehen.

Auf der Burg Gleiberg trafen sich Mark Gillespie, Tess Wiley, Peter Herrmann und Dietrich Faber unter dem Motto "Die Musikszene der Region meldet sich zurück". Außerdem gab es ein Open Air mit Michael Quast.

Romantische Sommerabende mit erlebten auch die Besucher auf Schloss Ortenberg, auf der Burgruine Staufenberg, auf einer Streuobstwiese in Hüttenberg, der Wasserburg in Rosbach, im Kurpark in Bad Nauheim oder auf Schloss Eisenbach nahe Lauterbach. Ein Novum war das erste Rock-Spektakel in einer "Sitzfestival Edition" das in Münzenberg für Aufsehen sorgte. Es war eines der wenigen Rock-Festivals in Deutschland, das stattfinden konnte.

Keines des Events wurde zu einem Gesundheitsrisiko. Die Veranstalter stimmten sich mit den zuständigen Ordnungs- oder Gesundheitsämtern ab.

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Nicht nur das Publikum war begeistert, auch die Künstler waren froh, nach langer Zeit wieder auf einer Live-Bühne zu stehen, Applaus zu bekommen. Aber auch die Bühnenbauer, Licht- und Tontechniker berichteten, dass sie sehr glücklich waren, endlich wieder eine Veranstaltung zu betreuen. Nicht zuletzt war auch der Kultursommer Mittelhessen sehr froh, diese Mammutaufgabe bewältigt zu haben.

Und es geht weiter: Die Vorbereitungen für den Kultursommer 2021 sind bereits weit fortgeschritten, so Dauer.