WETZLAR. Die Gießener Band "Balladeire" hat nach langer Zeit wieder im Wetzlarer Franzis gespielt. Zwischen dem letzten Auftritt der Band und dem Gig in dem Wetzlarer...
WETZLAR. WETZLAR. Die Gießener Band "Balladeire" hat nach langer Zeit wieder im Wetzlarer Franzis gespielt. Zwischen dem letzten Auftritt der Band und dem Gig in dem Wetzlarer Kulturzentrum liegen mehr als zehn Jahre. Schon damals schwärmten die Besucher von dem eigenen Sound der Band, der Liederauswahl und der Stimme der Sängerin Christine Burock, die das Publikum verzauberte.
Die gute Nachricht: Die Band ist sich treu geblieben und wirkt deswegen authentisch. Längt ist sie nicht mehr nur ein Geheimtipp. Die Arrangements sind weiterhin außergewöhnlich, ebenso die Liederauswahl von Pop bis Chansons, Fado und Folk. Die Stimme von Christine Burock ist nicht gealtert, sondern reifer und voluminöser geworden.
Interessant war die Inszenierung mancher Songs. Corin Hild sonst für Geige, Akkordeon und Flöte zuständig, setzte ein Theremin, ein 1920 erfundenes elektrisches Musikinstrument, das berührungslos gespielt wird, ein. In Kombination mit Burocks Stimme entstanden interessante psychedelische Effekte.
Die Band versteht es, mit viel Geschmack bekannte Lieder aus verschiedenen Kulturen neu zu interpretieren, sodass niemals Langeweile aufkommt. Bedingt durch Percussion (Moritz Weissinger), Gesang und Geige wurde das Publikum auf eine mystische Reise mitgenommen.
Chansons in eigenwilligen Arrangements
Die sprachliche Wandlungsfähigkeit der Band zeigte sich in "Les Feuilles Morts", ein Chanson von J. Prévet und Y. Montand, der auf Englisch und Französich gesungen wurde. Grundsätzlich liegt die Stärke der Band in dem eigenwilligen Arrangement von Chansons.
Zum Schluss wurde es mit dem bekannten "Titanium" von David Guetta und dem sehr gelungenen "Enjoy the Silence" von "Depeche Mode" eingängig, aber nicht banal. Diese Songs begleiteten das begeisterte Publikum auch auf dem Heimweg, da sie lange im Gedächtnis blieben.