Die Kreistagsmehrheit fordert eine Kampagne von der Kreisverwaltung. CDU und AfD sprechen von "Umerziehung".
WETZLAR/DILLENBURG. Die Kreisverwaltung soll eine Werbekampagne für die weiterführenden Schulen im Lahn-Dill-Kreis entwickeln und Schüler so zur Nutzung des ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr) beziehungsweise zur Bildung von Fahrgemeinschaften bewegen. Das hat der Kreistag auf Antrag der Vierer-Koalition aus SPD, Grünen, FWG und FDP beschlossen.
Grünen-Abgeordnete Emely Green argumentierte mit der Klimakrise und sagte, man müsse wegkommen vom individualisierten Personenverkehr.
Die CDU hielt dagegen: Nicht eine Werbekampagne, sondern ein gutes Angebot sei für die Nutzung des ÖPNV ausschlaggebend. Jörg Michael Müller (CDU) fragte, wozu es die Aufforderung des Kreistags überhaupt brauche und warum die Kreisregierung nicht einfach selbst tätig werde. Lisa Schäfer (CDU) sprach von "staatlicher Umerziehung", AfD-Politiker Willi Wagner von "DDR-Umerziehung". Tim Zborschil (Linke) sagte, die Kampagne sei "verbranntes Geld", man solle es besser in die Verbesserung des ÖPNVs stecken, da das Angebot auf dem Land "unterirdisch" sei.
CDU und AfD lehnten die Werbekampagne ab, die Linke enthielt sich, Koalition plus "Die Partei" - und somit die Mehrheit - stimmten dafür.