Im Lahn-Dill-Kreis ist die Arbeitslosigkeit im Mai leicht zurückgegangen. Durch die aktuellen Lockerungen könnte sich die Lage demnächst weiter stabilisieren.
WETZLAR/DILLENBURG. Die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis ist im Mai minimal auf 5,2 Prozent (minus 0,1 Prozent) gesunken. 7219 Menschen waren ohne Arbeit, 209 weniger als im April.
Außer bei den Langzeitarbeitslosen und Schwerbehinderten ist die Arbeitslosigkeit bei allen Personengruppen zurückgegangen.
"Der Arbeitsmarkt im Lahn-Dill-Kreis setzt seinen Konsolidierungskurs weiter fort", sagt Angelika Berbuir, Chefin der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar. Sie rechnet damit, dass die Lage durch die aktuellen Lockerungen weiter stabilisiert wird. Insbesondere in den personalintensiven Branchen des Hotel- und Gaststättenbereichs sowie dem Einzelhandel seien weitere Beschäftigungsimpulse zu erwarten.
In 942 Betrieben befinden sich Mitarbeiter in Kurzarbeit
Arbeitslosengeld I und Hartz IV: Im Mai wurden 35,1 Prozent (2537 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. 64,9 Prozent (4682 Personen) waren beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet.
Hintergrund: Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II, umgangssprachlich Hartz IV) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig.
Jugendarbeitslosigkeit: Die Jugendarbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat um 36 Personen oder 5,6 Prozent gesunken. Aktuell sind 603 Jugendliche unter 25 Jahren als Arbeitslose gemeldet.
Ältere Arbeitslose: Bei den 50-Jährigen und Älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2479 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 68 Personen ab. Gegenüber Mai letzten Jahres nahm die Zahl der älteren Arbeitslosen um 25 Personen ab.
Langzeitarbeitslose: Aktuell weist die Statistik 3173 Langzeitarbeitslose aus, 14 mehr als im Vormonat. Gegenüber Mai 2020 ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 754 Personen oder 31,2 Prozent gestiegen.
Schwerbehinderung: Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im März bei 751 Personen, zwei weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum März 2020 war ein Anstieg von 103 arbeitslosen Schwerbehinderten zu verzeichnen. Im Jahr 2020 waren jahresdurchschnittlich 708 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.
Ausländer: Im Mai waren im Lahn-Dill-Kreis 2418 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 51 arbeitslose Ausländer weniger als im April sowie 190 weniger als im Mai letzten Jahres.
Kurzarbeit: Im Mai 2021 gingen nach vorläufigen Erhebungen bei der Arbeitsagentur Kurzarbeitsanzeigen von 26 Betrieben aus dem Lahn-Dill-Kreis für 293 Arbeitnehmer ein. Insgesamt waren im Mai 7299 Arbeitnehmer in 942 Betrieben im Kreis in Kurzarbeit (Quote: 7,6 Prozent).
Da bei einer Unterbrechung der Kurzarbeit von drei Monaten eine erneute Anzeige bei der Agentur erforderlich ist, ist nicht auszuschließen, dass für einige Betriebe und Arbeitnehmer inzwischen mehrere Kurzarbeitsanzeigen vorliegen.
Ausbildungsmarkt: Von Oktober 2020 bis Mai 2021 meldeten sich im Lahn-Dill-Kreis 1160 Ausbildungssuchende. Dies waren 129 beziehungsweise 9,9 Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode.
Demgegenüber erteilten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1477 Vermittlungsaufträge. Dies sind neun Ausbildungsstellen mehr als vor einem Jahr.
Auf einen Ausbildungssuchenden kommen derzeit statistisch gesehen 1,27 gemeldete Ausbildungsstellen. Im Vorjahr waren es 1,14 Stellen.