Egal, ob Süßigkeiten, Fleisch oder Alkohol: Es gibt genug, worauf man in der Fastenzeit verzichten könnte. Aber wie wäre es mal mit einem Social-Media-Detox?
Wetzlar. Viele erholen sich momentan noch von den Karnevalsfestivitäten. Was bei dem ganzen Jubel, Trubel und Konfetti oftmals weniger präsent ist, ist die danach beginnende Fastenzeit. Egal, ob Süßigkeiten, Alkohol, Dating-Apps, Fleisch oder der Kauf von übermäßig vielen Plastikverpackungen: Es gibt unendlich viele Ideen, worauf man mal eine Zeit lang verzichten könnte. Wichtig dabei ist, dass der Verzicht auch spürbar ist.
Erst gestern war ich zum Abendessen bei meinen Eltern und mein Bruder stand fix und fertig vor mir. Er hatte es an Fastnacht ziemlich krachen lassen und war quasi noch am Ausnüchtern. Da meinte meine Schwester spaßeshalber, dass unser kleiner Bruder jetzt - mehr oder weniger gezwungen - Alkohol fastet. Das war natürlich nur ein Scherz. Ich meine mich zu erinnern, dass wir in meiner Familie noch nie gefastet haben. Zumindest nicht zur eigentlichen Fastenzeit. Aber nach ihrer Aussage habe ich mir mal Gedanken darüber gemacht. Und doch, ich habe tatsächlich schon des Öfteren gefastet: nämlich die sozialen Medien.
Ich bin mir selbst sehr gut darüber im Klaren, dass ich total abhängig von meinem Smartphone bin. Vermutlich liegt das an der ständigen Aktualität. Wenn ich ein Buch liegen lasse, dann ist der Inhalt morgen noch genau der gleiche. Wenn ich aber mein Smartphone nur 15 Minuten aus der Hand lege, dann verpasse ich massenweise Inhalte in der Zeit. Und genau so sorgt dieses kleine Gerät dafür, dass ich absolut süchtig danach bin. Ich möchte pausenlos checken, was es gerade Neues gibt - insbesondere in der Welt der sozialen Medien. Schließlich möchte ich nichts verpassen.
Eine Auszeit tut wahnsinnig gut
Und weil ich selbst ein so reflektierter Mensch bin, kam ich auf die fantastische Idee, einfach mal hin und wieder auf die Nutzung von sozialen Medien zu verzichten. Ganz so lief es natürlich nicht. Meine beste Freundin hat mich auf die Idee gebracht, da sie selbst schon Social-Media-Detox-Monate in ihren Alltag integriert hat. Dabei hat sie die verführerischen Apps sogar von ihrem Smartphone deinstalliert. Sie war absolut begeistert, wie gut ihr diese Auszeit getan hat.
So weit, einen ganzen Monat auf die sozialen Medien zu verzichten, war ich bisher noch nie. Aber ich habe mir schon den ein oder anderen Tag gegönnt, an dem ich darauf verzichtet habe. Zugegeben, deinstalliert habe ich die Apps nicht, aber ich hatte mich zumindest von meinen Accounts abgemeldet, sodass die Versuchung durch Push-Benachrichtigungen nicht allzu groß war.
Und mein Fazit: Es ist wirklich sehr entspannend, einfach mal eine Zeit lang nicht ständig die neuesten News auszuchecken, sondern den Tag in der Realität zu genießen. Seitdem habe ich meine Push-Benachrichtigungen nur noch für die wichtigen Apps eingeschaltet und überall angepasst und ich nehme mein Smartphone tatsächlich weniger oft in die Hände. Das konnte ich aus meinen kurzen Social-Media-Detox-Ausflügen bisher mitnehmen.