Nach dem Rausschmiss des Nationaltrainers Hansi Flick übernimmt Rudi Völler einmalig die Trainerrolle der Fußballnationalmannschaft. Fans wollen Völler dauerhaft als Bundestrainer.
Wetzlar. Die Rückkehr von Rudi Völler wird im Netz gefeiert als wäre es wieder 2004: Facebook geht online, das Dschungelcamp flimmert zum ersten Mal über die Bildschirme, und Rudi Völler wird mit der Nationalelf Vize-Weltmeister. Genau wie damals wird unser Rudi für seine Rückkehr angehimmelt und soll, wenn es nach den Fans ginge, für immer Bundestrainer bleiben. Das zeigen auch etliche Kommentare und Memes auf Facebook und Instagram, die das Völler-Comeback scherzhaft feiern.
Nach der Freistellung von Fußballbundestrainer Hansi Flick hat Völler allerdings nur einmalig den Trainerposten der deutschen Nationalmannschaft übernommen. Mit Unterstützung von Ex-Nationalspieler Sandro Wagner und Nachwuchssportdirektor Hannes Wolf führte er das deutsche Team am Dienstag doch etwas moderner gegen das Team aus Frankreich zum Sieg. Bereits vor dem Spiel gegen Frankreich unter Völlers Leitung betonte er, dass dies „eine einmalige Sache“ sei. Und auch nach dem überraschenden Sieg mit einem 2:1 gegen die französische Nationalmannschaft bleibt Völler seinen Worten treu: „Das ändert sich nicht durch das Ergebnis. Das ist für mich ganz klar.“
Wie hoch das Interesse an Rudi Völler im Netz zuletzt war, zeigt auch Google Trends. Pünktlich zum Anpfiff am Dienstag um 21 Uhr erreicht der Verlauf seinen Höhepunkt:
Der 63-Jährige beschreibt das Gesamtpaket der Aufgaben als Interimstrainer nach dem Spiel als stressig und anstrengend, freute sich aber dennoch über sein Comeback. In Zukunft schaue er sich die Länderspiele lieber wieder von der Tribüne aus an, nur mit welchem Trainer? Wer stattdessen neuer Bundestrainer werden soll, ist unklar. Völler hat laut eigener Aussage einen klaren Favoriten, den er aber noch nicht verraten will.
Viele haben beim Namen Rudi Völler sofort diesen Satz im Kopf „Es gibt nur ein’ Rudi Völler“. Dieser wurde 2002 sogar zum „Satz des Jahres“ gekürt und von der Band „La Rocca“ zu einem musikalischen Hit.
Völler als „Tante Käthe“ immer noch präsent in Hessen
Der einstige Nationalspieler ist nicht nur im hessischen Hanau geboren, sondern prägt die Gegend bis heute und verdankt dem Bundesland Hessen einen Namen: Sein verbreiteter Spitzname „Tante Käthe“ hat nämlich hessische Wurzeln. Nach eigenen Aussagen gab Völlers Freund Thomas Berthold ihm wegen seiner Lockenpracht den in Hessen weit verbreiteten Spitznamen „Käthe“, woraus später, mutmaßlich durch die Medien, „Tante Käthe“ wurde. Seit 2002 trägt das Sportgelände des TSV 1860 Hanau den Namen „Rudi-Völler-Sportanlage“ und erinnert noch heute an die sportlichen Anfänge des heutigen Sportdirektors. Denn auf diesem Sportgelände hat Völler als Kind selbst das Fußballspielen gelernt.
Wie geht es jetzt weiter?
Julian Nagelsmann, Oliver Glasner, Stefan Kuntz, Roger Schmidt oder vielleicht Louis van Gaal? Wer neuer Trainer wird, ist noch unklar. Wer auch immer es wird: Es bleibt zu hoffen, dass es besser läuft als in Hansis kurzer Karriere und in Jogis letzten Jahren. Eines steht jedenfalls fest: Das Netz will Rudi Völler!