Rechtsextremer Wetzlarer hortet über 100 Waffen

Schusswaffen, Munition und Messer verschiedener Bauart und Größen stellte der Staatsschutz bei einem 67-jährigen Wetzlarer sicher.  Foto: Polizei

Bei der Wohnungsdurchsuchung eines 67-Jährigen hat der Staatsschutz am Dienstag in Wetzlar etliche Waffen sichergestellt. Auch ein Jugendlicher geriet ins Visier der Ermittler.

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WETZLAR. Die Polizei hat in Wetzlar Pistolen, Gewehre, Messer und NS-Devotionalien bei einem 67-Jährigen gefunden. Der Staatsschutz der Polizei Mittelhessen ermittelt gegen den Mann und gegen einen Jugendlichen.

Die Wohnungen der beiden seien am Dienstag durchsucht worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Nach Angaben eines Polizeisprechers gibt es keinen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen.

Der Jugendliche stehe im Verdacht, in einem Messenger-Chat verbotene Bilder mit nationalsozialistischem Hintergrund weitergeleitet zu haben. Sein Handy sei sichergestellt worden, die Auswertung der Daten dauere derzeit an. Den Jugendlichen, der bisher polizeilich nicht in Erscheinung getreten war, erwarte ein Strafverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

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Dem 67-jährigen Mann werden volksverhetzende und beleidigende Äußerungen in der Öffentlichkeit vorgeworfen. Er habe unter anderem gegen Menschen mit dunkler Hautfarbe gehetzt und Zettel mit gleichlautenden Inhalten verteilt.

Der Rentner sei als Sportschütze legal im Besitz von zwei Handfeuerwaffen gewesen und verfüge über eine entsprechende Waffenbesitzkarte. Bei der Durchsuchung entdeckten die Ermittler zudem eine weitere scharfe, nicht registrierte Pistole, ein Kleinkalibergewehr sowie rund 500 Schuss Munition.

Außerdem stellten sie mehr als 100 Hieb-, Stich- und Stoßwaffen unterschiedlicher Bauarten und Größen sicher. Seine Wohnung habe der Wetzlarer mit NS-Devotionalien ausgestattet, hieß es.

Auch der 67-Jährige sei bisher nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Ihn erwarten Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung, Volksverhetzung sowie Verstößen gegen das Waffengesetz.

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"Momentan haben Staatsanwaltschaft und Polizei keine Erkenntnisse darüber, dass die beiden Wetzlarer Kontakt zu ideologisch gleichgestellten Netzwerken oder Organisationen haben", hieß es.