Schließungswelle Forum Wetzlar: „Herausfordernde Situation“

Mehr Ladenflächen als üblich stehen aktuell für potenzielle Mieter im Forum in Wetzlar zur Verfügung. Centermanagerin Mara Baldus sieht darin auch eine neue Chance, auf aktuelle Trends zu reagieren.
© Pascal Reeber

Innerhalb kurzer Zeit sind aus dem Forum Wetzlar mehrere Läden der ersten Stunde verschwunden. Was sind die Gründe und wie geht es weiter? Centermanagerin Mara Baldus im Interview.

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Frau Baldus, aktuell stehen im Forum Wetzlar mehr Geschäftsflächen leer, als üblich. Wie nehmen Sie die Entwicklung wahr?

Für uns als Forum Wetzlar ist die aktuelle Zahl der Leerstände tatsächlich ungewöhnlich hoch, weil wir in der Vergangenheit häufig nah an der Vollvermietung dran oder sogar voll vermietet waren. Wenn wir uns allerdings mit anderen Einkaufszentren im Bundesgebiet vergleichen, sind wir immer noch unter Durchschnitt. Das muss man fairerweise dazusagen.

Wie können Sie sich es erklären, dass im ersten Quartal des Jahres gleich vier Filialen geschlossen haben, die seit der Eröffnung des Forums im Jahr 2005 dabei waren?

Bei Gamestop war es eine Geschäftsentscheidung der Zentrale. Und das, obwohl Gamestop gerade im Forum sehr erfolgreich war. Gegen Reno ist ein Insolvenzverfahren eröffnet worden, das hatte sich schon im Vorfeld angekündigt. Ähnlich ist es bei Hussel. Und Yves Rocher zieht sich komplett vom deutschen Markt zurück und schließt auch seine Zentrale in Stuttgart. Unterm Strich sind es also Gründe, für die wir als Forum Wetzlar eigentlich nicht wirklich etwas können. Dafür hatten wir in der Vergangenheit, insbesondere während der Pandemie, aber auch viel Glück, dass einige Insolvenzwellen an uns vorbeigerollt sind, weil die Geschäfte nicht bei uns im Center vertreten waren.

Trotz der aktuellen Schließungswelle optimistisch: Mara Baldus, Centermanagerin des Forum Wetzlar.
Trotz der aktuellen Schließungswelle optimistisch: Mara Baldus, Centermanagerin des Forum Wetzlar.
© ECE

Können Sie sich vorstellen, dass die Schließungswelle in absehbarer Zeit wieder abebbt oder steht der Einzelhandel schon bald vor dem Aus?

Die Glaskugel suche ich noch, die mir diese Frage beantwortet (lacht). Nein, sicherlich ist die Situation nach wie vor herausfordernd für den Handel. Das Leben als solches ist herausfordernd. Wir haben in unserem Alltag überall mit steigenden Preisen zu tun. Trotzdem ist es nicht per se eine schwarze Zeit für den Einzelhandel. Es gibt branchenunabhängig auch Filialisten hier im Forum, die wahnsinnig hohe Umsätze erzielen und weit über dem Niveau von 2019 liegen. Und generell kann ich sagen: Den Einzelhandel wird es garantiert auch in ferner Zukunft immer geben. Wir haben gelernt, dass Onlinehändler vor allem dann profitieren, wenn sich der Einzelhandel an Auflagen halten muss. Und es hat auch einen Grund, warum sich mittlerweile viele Onlinehändler mit stationären Geschäften vor allem in Großstädten niederlassen.

Ist ein hoher Leerstand nicht auch immer eine Chance, um beispielsweise auf bestimmte Trends besser reagieren zu können?

Absolut. Grundsätzlich sind Leerstände natürlich nicht Schlechtes, insofern es im Rahmen bleibt und es nicht zu viele werden. Junge, neue und trendige Konzepte haben dann die Chance, sich am Markt auszuprobieren und sich zum Beispiel im Forum zu präsentieren.

Nach rund 18 Jahren aus dem Forum verschwunden: Der Schuhhändler Reno.
Nach rund 18 Jahren aus dem Forum verschwunden: Der Schuhhändler Reno.
© Timo König

Haben denn schon potenzielle Mieter ihr Interesse für die leerstehenden Flächen bekundet? Und was sind eigentlich die Anforderungen vonseiten des Centers?

Generell achten wir auf einen gesunden Mix. Wir wollen möglichst viele Branchen für Jung und Alt abdecken. Es gibt teilweise schon konkrete Pläne, allerdings stehen die Unterschriften noch aus, weshalb ich diesbezüglich noch keine näheren Infos geben darf. Was ich sagen kann, ist, dass es sich um die Flächen handelt, die zuletzt an Orsay, Reno, Hussel und Gamestop vermietet wurden. Also unterm Strich für die Hälfte der Flächen, die aktuell leer stehen. Auch im Erdgeschoss, wo sich aktuell der Burgerladen befindet, dürfen sich unsere Kunden in absehbarer Zeit über etwas Neues freuen.

In der Altstadt schließt das Stadtmarketing für die Zukunft einen Umbruch nicht aus. Ein Szenario ist, dass sich mehr Gastronomen auf Kosten der Einzelhändler etablieren werden. Wäre eine solche Entwicklung auch für das Forum denkbar?

Ein Trend, der seit Jahren in der gesamten Branche anhält, ist, dass man verstärkt auf Gastronomie, aber auch auf Unterhaltung setzt. Es geht darum, dass sich das Center auf diesem Weg vom Online-Shopping absetzen kann. Bei den Kunden ist die Gastronomie, also der Genuss, genauso gefragt, wie das Thema Unterhaltung, also Freizeitaktivitäten. Da gibt es große Einkaufstempel, die beispielsweise Minigolfanlagen oder Kinos haben. So etwas ist bei uns natürlich aus Platzgründen nicht möglich. Wir müssen uns im kleinen Maße überlegen, wie wir die Aufenthaltsqualität- und Dauer verbessern beziehungsweise erhöhen können. Auf solche Faktoren achten wir auch bei der Nachvermietung.

Pandemiebedingt gab es in den vergangenen drei Jahren kaum Veranstaltungen, wie etwa verkaufsoffene Sonntage oder Ausstellungen. Was ist diesbezüglich in diesem Jahr geplant?

Ende Mai, Anfang Juni haben wir eine Ausstellung, die nennt sich ,Mathemagie’. Eine interaktive Ausstellung zum Thema Mathematik im Alltag für Groß und Klein. Über 40 Exponate haben wir dann im ganzen Center verteilt. Außerdem haben wir im Sommer noch eine Lego-Ausstellung geplant. Am 7. Mai wird es im Rahmen des Straßenmusikfestivals einen verkaufsoffenen Sonntag geben. Auch am 3. September und am 15. Oktober wird es verkaufsoffene Sonntage geben. Diese Termine sind für uns ganz wichtig, um beispielsweise auch Leute anzulocken, die eine etwas weitere Anreise haben und sich einfach mal umschauen wollen. Wenn wir uns gut präsentieren, dann kommen sie vielleicht auch in Zukunft wieder.

In welchen Segmenten besteht aus Ihrer Sicht am meisten Bedarf und was würden Sie sich für die Zukunft im Forum Wetzlar wünschen?

Wir haben ein paar Fehlbranchen, das ist offensichtlich. Beispielsweise haben wir kaum Kinder- und Babymode. Uns könnte auch noch ein größeres Angebot in Richtung Outdoor helfen. Sicherlich gibt es auch die ein oder andere Möglichkeit in der Gastronomie, die wir uns hier gut vorstellen könnten. Ich denke, dass in all diesen Fällen der Bedarf bei den Kunden groß ist.

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