Der Vorsitzende des Imkervereins Wetzlar erläutert, warum die Honiglieferanten gerade jetzt sehr aktiv sind. Zu tun hat das mit deren Nachwuchs.
WETZLAR. Mai-Zeit ist Schwarm-Zeit für Bienen: Thomas Poetsch, Vorsitzender des Imkervereins Wetzlar, informiert über Hintergründe und bittet um Mithilfe.
Der Mai ist für die Honigbiene die Zeit, in der sich viele Völker vermehren wollen. Dazu legten die Königin in besondere Zellen, die Weiselzellen, ein Ei. Die daraus erwachsende Larve wächst in etwas mehr als zwei Wochen zu einer neuen Königin heran.
Hat sich die alte Königin nach etwa neun bis zehn Tagen davon überzeugt, dass ihr Nachwuchs angenommen ist, macht sie sich mit etwa der Hälfte der Bienen auf, um ein neues Zuhause zu suchen. Dazu fliegt ein Schwarm mit der Altkönigin auf der Suche nach einem hohlen Baum aus. Dieser findet allerdings kaum noch geeignete Behausungen. "Damit die Bienen nicht sterben müssen, kann jeder mithelfen", erklärt Thomas Poetsch. Ab etwa 11 Uhr vormittags formieren sich die Schwärme ab und suchen zunächst einen Zwischenstopp. Von dort aus fliegen Späherinnen los und suchen ein geeignetes Quartier. Das kann einige Stunden dauern. Wer in dieser Zeit einen Bienenschwarm sieht, sollte sofort den nächsten Imker informieren. Ist der nicht bekannt, nehmen auch die Rettungsleitstelle Lahn-Dill unter Telefon 0 64 41-1 92 22 oder das Schwarm-Telefon des Imkervereins Wetzlar unter 01 57-74 15 34 07 Meldungen entgegen.
"Übrigens sind Bienenschwärme in der Regel ungefährlich. Sie summen zwar sehr stark, sind aber wenig aggressiv. Sie haben andere Dinge im Kopf, als Menschen zu stechen, nämlich die Suche nach einem neuen Zuhause", unterstreich der Imkerverein-Vorsitzende.