Die Stadt Wetzlar will Obstbaumbestände erfassen und fördern. Die Streuobstwiesen sind oftmals in schlechtem Zustand.
WETZLAR. (red). Die Stadt Wetzlar möchte die Streuobstwiesen im Stadtgebiet erfassen und fördern. Denn die Obstbaumbestände, die prägend sind für die heimische Kulturlandschaft und Artenvielfalt, befinden sich oftmals in einem schlechten Pflegezustand, sind überaltert oder bereits verschwunden. Um die vorhandenen Bestände zu erfassen und Maßnahmen zur Verbesserung einzuleiten, hat jetzt das Land Hessen eine Förderzusage von rund 100 000 Euro im Rahmen der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur“ erteilt, wie Umweltdezernent Norbert Kortlüke (Grüne) mitteilte. Das Projekt wird von der Landschaftspflegevereinigung Lahn-Dill (LPV) in Zusammenarbeit mit Gartenbau- und Naturschutzvereinen durchgeführt.
Erfassung und Dokumentation des Bestands
In den nächsten Wochen und Monaten werden die kommunalen Streuobstbestände und Magerwiesen erfasst und deren Zustand dokumentiert. Um genau kartieren zu können, müssen die Wiesen betreten werden. Alle Privateigentümer oder Bewirtschafter von Streuobstwiesen, die Interesse an Maßnahmen auf ihren Flächen haben, können sich bei der LPV melden. Auch diese Flächen können dann in die Förderung aufgenommen werden. Mögliche Maßnahmen:
•Schnitte an den Obstbäumen,
•Nachpflanzungen auf bereits bestehenden Streuobstflächen,
•Entbuschungen von Streuobstbeständen und Magerwiesen und
•Entfilzung / Entmoosung von Magerwiesen.
Wenn eine Fläche aufgenommen werden soll, wird um Angabe der Gemarkung, Flurnummer und Flurstücknummer per E-Mail (sander@lpv-lahn-dill.de) oder Telefon (0151-72150893) gebeten. Die Flächen werden dann im Rahmen des Projektes mitkartiert und Maßnahmenvorschläge entworfen. Das Projektgebiet umfasst zunächst die Stadtteile Blasbach, Naunheim, Steindorf, Dutenhofen und Münchholzhausen. Die anderen Stadtteile sollen voraussichtlich im zweiten Schritt kartiert werden. Es werden jedoch bereits jetzt Informationen für ganz Wetzlar gesammelt. Auch Hinweise zum Standort alter Sorten nimmt die LPV gerne entgegen.