Sternsinger freuen sich über ihren Erfolg im Kirchenkreis Wetzlar

Ideen muss man haben: Nach dem Gottesdienst im Wetzlarer Dom sammeln die Sternsinger mit dem Obstpflücker die Spenden ein. Foto: Werner Volkmar
© Werner Volkmar

Trotz Corona-Beschränkungen: Über 63 000 Euro erbrachte das Engagement der kleinen Könige und ihrer Begleiter im Kirchenkreis Wetzlar.

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WETZLAR/BRAUNFELS/BIEBERTAL. In diesem Jahr mussten die traditionellen Hausbesuche der Heiligen Drei Könige coronabedingt ausfallen. Die Verantwortlichen in den 18 Gemeinden des Wetzlarer Kirchenbezirks waren aber sehr kreativ und haben nach Wegen gesucht, den Menschen trotz der Pandemie, den alljährlichen Segen zu übermitteln, der von vielen schon erwartet wurde.

Und das Engagement hat sich in jeder Beziehung gelohnt. Nach Abschluss der Sternsingeraktion am 2. Februar hatten die kleinen Könige rund 63 000 Euro an Spenden erhalten, die in diesem Jahr den Kindern in der Ukraine und weltweit zugutekommen werden.

Die "Segenspakete" waren der Renner

Die Kronen und Gewänder lagen schon bereit und die Lieder waren geübt - als durch die verschärften Corona-Beschränkungen alles hinfällig wurde. Dabei war das sogenannte "Sternsinger-Segenspaket" der große Renner. Es enthielt neben dem Segensspruch und einem Gebetszettel ein Stück geweihte Kreide und einen Streifen mit der Aufschrift "20+C+M+B+21".

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Dieser Segensspruch konnte, wie jedes Jahr, über die Haustür geklebt werden. Natürlich gehörte auch ein Spendenumschlag dazu. Im Kirchenbezirk wurden über 13 000 "Segensbriefe" verteilt.

In der Wetzlarer "St. Markus"-Gemeinde in Dalheim hatten die 17 Sternsinger einen besonderen Aussendungsgottesdienst. Denn der dortige Diakon Janusz Sojka feierte an diesem Tag sein 25-jähriges Weihejubiläum. Gemeinsam mit Pfarrer Peter Hofacker und Janusz Sojka gestalteten sie den zunächst den Gottesdienst. Danach machten sich die Sternsinger in Kleingruppen auf den Weg und verteilten die "Segenspost" in Dalheim und Oberbiel.

"In Leun wurden die ,Segensbriefe' nur von den Begleitern verteilt. Die Kinder wollten wir nicht gefährden", sagte die Pfarrgemeinderatsvorsitze Maria Hellwig. Dabei lobte sie besonders Jutta Leitner, die mit ihren inzwischen erwachsenen Töchtern in diesem Jahr zum 30. Mal im Ulmtal unterwegs war und dabei 1500 Euro gesammelt hat.

Auch in der Solmser Region waren die Könige mit ihren Begleitern in Kleingruppen aktiv, wenn es darum ging, die "Segenspost" in die Briefkästen zu verteilen. "Es war ganz anders als sonst die Jahre, aber auch spannend. Wegen Corona sind wir zwar keinen Menschen begegnet, aber vielen Hunden, die uns mit lautem Bellen begrüßten", erzählt Thomas aus Braunfels.

Kontaktlos wurde auch in Waldsolms und Schöffengrund der "Segen" in die Briefkästen gesteckt oder ausnahmsweise mit der geweihten Kreide an die Haustür geschrieben. "Zum Leidwesen vieler Sternsinger gab es in diesem Jahr keine Süßigkeiten. Aber im Briefkasten unserer Filialkirche ,St. Josef' steckte hin und wieder ein Geldschein für die kleinen Könige", so die Gemeindereferentin Susanne Schmid aus Schöffengrund.

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Viel Lob für die Sternsinger und ihre Begleiter gab es von Bezirksdekan Martin Weber (Biebertal). "Ihr habt in der schweren Zeit der Pandemie unter strikter Einhaltung der Corona-Vorschriften den Menschen Hoffnung und Zuversicht gebracht in einer Zeit, die für viele so dunkel ist. Und das Sammelergebnis für die bedürftigen Kinder ist einfach spitze."