Sternsinger müssen wieder direkte Kontakte vermeiden

Im Wetzlarer Dom werden die Sternsinger der katholischen Kirchengemeinde von Pater Varghese  Ayyampilly (l.) und Diakon Norbert Hark gesegnet und ausgesandt.  Foto: Werner Volkmar

Die Kirchengemeinden in Wetzlar waren erneut sehr kreativ, als es darum ging, den Familien den Segen Gottes zukommen zu lassen.

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WETZLAR. Mit Aussendungsgottesdiensten in vielen der 18 Gemeinden des Katholischen Kirchenbezirks hat das 84. Dreikönigssingen begonnen. Aber Corona bringt auch in diesem Jahr die Pläne der Sternsinger durcheinander. Hausbesuche der Heiligen Drei Könige fallen auch in diesem Jahr der Pandemie zum Opfer.

Die Kronen und Gewänder lagen schon bereit und die Lieder waren eingeübt, als eine entsprechende Anweisung des Kindermissionswerks kam. Aber die Kirchengemeinden waren erneut sehr kreativ, als es darum ging, den Familien den Segen Gottes zukommen zu lassen.

Zum Motto "Gesund werden - gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit" hat jede Gemeinde ihr eigenes Konzept entwickelt, um den Segenswunsch trotz Corona zu den Menschen in der heimischen Region zu bringen. Dabei ist das "Sternsinger-Segenspaket", das neben dem Segensspruch einen Gebetszettel, ein Stück Kreide und einen Streifen enthält mit der Aufschrift "20*C+M+B*22" (Christus Mansionem Benedicat - Christus segne dieses Haus).

Dieser Segensspruch kann, wie jedes Jahr, über die Haustür geklebt werden. Auch ein Spendenumschlag liegt dem Segenspaket bei. Gefüllt wird er im Gottesdienst oder im Pfarrbüro angenommen. Möglich ist auch eine Spende per Überweisung.

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Finanzielle Hilfe für Projekt in Bangladesch

Andere Gruppen haben an ihrem Stern einen Behälter angebracht, in dem die Bewohner eine Spende mit Abstand legen können. So werden persönliche Kontakte an der Haustür umgangen. In der Filialgemeinde St. Markus Wetzlar gehen die Sternsinger mit ihren Begleitern am Mittwoch, 5. Januar, in Dalheim und am Donnerstag, 6. Januar, in Oberbiel auf Tour. Wer die Heiligen Drei Könige zu Besuch haben will, kann den Termin der einzelnen Filialgemeinden in den Pfarrbüros erfragen.

Im vergangenen Jahr waren trotz Corona im Katholischen Kirchenbezirk Wetzlar 385 Sternsinger mit 33 erwachsenen Begleitern unterwegs. Sie haben dabei 63 500 Euro für bedürftige Kinder gesammelt.

Einige einheimische Sternsinger-Gruppen unterstützen seit 23 Jahren Schulprojekte. Dazu gehört "Mit Bildung aus der Armut", das den Kindern in Bangladesch hilft. Im vergangenen Jahr gingen rund 14 000 Euro an das Schulprojekt von "Netz-Bangladesch". Von der Spende konnten rund 250 bedürftige Kinder im Norden des Landes ein Jahr die Grundschule besuchen.

"Eine tolle Sache" sagt Manfred Krüger, Geschäftsführer von "Netz-Bangladesch". "Es würde mich freuen, wenn auch in diesem Jahr durch eine Spende viele bedürftige Kinder die Schule besuchen könnten".

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Dazu sagt Gemeindereferentin Susanne Schmid in Schöffengrund: "Natürlich werden wir auch in diesem Jahr wieder helfen, wir lassen eine über 20-jährige Tradition doch nicht plötzlich abreißen."