Suchthilfe Wetzlar gibt wichtige Impulse

Karsten Tögel-Lins zeigt in seinem Vortrag, dass die aktuelle Entwicklung nicht nur die Suchthilfe vor neue Herausforderungen stellt.  Foto: Suchthilfe Wetzlar
© Suchthilfe Wetzlar

Sie besteht seit 50 Jahren und sei eine treibende Kraft bei der Weiterentwicklung der Angebote und sehr früh ein integriertes Hilfezentrum gewesen. Das betonen die Festredner.

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WETZLAR. Die Suchthilfe Wetzlar hat ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Durch das Programm führte Ingrid Müller, Leiterin der Suchthilfe Wetzlar.

Vorsitzende Betty Egler skizzierte kurz die Entwicklung des Vereins. In der Beratungsstelle suchten mittlerweile etwa 750 Menschen jährlich Hilfe. Im Betreuten Wohnen würden 75 bis 80 Menschen intensiv und aufsuchend begleitet. Darüber biete der Verein sozialpädagogische Familienhilfe und er stelle die Suchtprävention im Lahn-Dill-Kreis sicher. Außerdem gebe es die ehrenamtliche Selbsthilfe und ein Patenschaftsprojekt für Kinder aus suchtbelasteten Familien.

OB sichert weiterhin finanzielle Unterstützung zu

Kreis-Sozialdezernent Stephan Aurand (SPD) betonte die Bedeutung langfristiger Unterstützung, insbesondere in Zeiten großer Herausforderungen und die Notwendigkeit der Solidarität in sozialen Netzwerken. Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) dankte der Suchthilfe für die geleistete Arbeit und sicherte weiterhin finanzielle Unterstützung zu. Susanne Schmitt, Geschäftsführerin der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen, erinnerte an die Anfänge der Sucht- und Drogenhilfe Ende der 1960er- und 1970er-Jahre. Die Suchthilfe Wetzlar sei immer eine treibende Kraft bei der Weiterentwicklung der Angebote und schon sehr früh ein integriertes Hilfezentrum gewesen.

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Lars Lauer, Fachreferent für Suchthilfe und soziale Notlagen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, zeigte sich erfreut, dass die Suchthilfe Wetzlar im Paritätischen Wohlfahrtsverband organisiert sei, denn von ihr gingen immer wieder wichtige fachliche Impulse aus.

Der Vortrag von Karsten Tögel-Lins (Geschäftsführer des Vereins "Basis - Beratung, Arbeit, Jugend & Kultur") zu neuen psychoaktiven Substanzen stieß nicht nur beim Fachpublikum auf reges Interesse. Tögel-Lins berichtete, dass zurzeit unter anderem 224 synthetische Cannabinoide durch das EU-Frühwarnsystem beobachtet würden. Auch andere Substanzen würden durch leichte chemische Veränderungen zielgerichtet der Strafverfolgung entzogen. Die Produktion erfolge dabei nicht durch kleine Hinterhoflabore, sondern durch große professionelle Labore in China, Pakistan oder anderen Ländern.

Teil des Jubiläumsprogramms waren auch die Uraufführung eines Films über die Arbeit der Suchthilfe, Interviews mit Betroffenen und Improvisationseinlagen vom Fast Forward Theatre aus Marburg.

Für Kinder gab es ein Spieleprogramm.