Bei drei Veranstaltungen haben die Fassenachts-Freunde im Wetzlarer Ortsteil Steindorf unter Beweis gestellt, dass sie das Feiern nach der Corona-Pause keineswegs verlernt haben.
Wetzlar. Die Steindorfer Fassenachts-Freunde (SFF) haben mit drei Veranstaltungen bewiesen, dass sie auch nach 1000 Tagen Fassenachtsabstinenz das Feiern nicht verlernt haben. Die Frage des Mottos „Geht’s noch?!“ wurde ganz klar mit „Ja” beantwortet und selten gab es so viele emotionale Momente, wie in dieser Kampagne.
Los ging es bei der Seniorenfassenacht mit mehr als 100 Gästen und einem kurzweiligen Programm aus Vorträgen, Tanz und Gesang. Das Prinzenpaar der WKG war wieder zu Gast, ebenso das erste Steindorfer Fassnachtspaar Herzog Marcel I. und Herzogin Nadja I. Am darauffolgenden Sonntag nahmen Jil Heiland und Ronny Hein bei der Kinderfassenacht alle mit auf eine Reise durch das Weltall.
Höhepunkt war die Fassenachtssitzung am vergangenen Samstag. Dem närrischen Publikum wurde in der ausverkauften Narrhalla im Bürgerhaus „Tannenhof“ ein über vierstündiges Programm geboten. Zum fulminanten Start der Sitzung sangen alle Aktiven auf der Bühne gemeinsam den Song „Immer noch da“. Ein Highlight jagte von nun an das nächste. Nach dem Gardetanz der „Royal Garde” berichtete der Protokoller, Jonas Mai, aus der Bütt über Politik aus Nah und Fern. Die Jüngsten der Steindorfer Fassenachtsfreunde, die „Tanzmäuse“, zeigten mit ihrem Showtanz, was sie können. Rüdiger Koob berichtet über Neues aus dem Paulanergarten. Die „Dancing Ladies” heizten die Stimmung mit ihrem Tanz in aufblasbaren Einhorn-Kostümen an.
Beim Männerballett bleibt kein Auge trocken
Das Fassnachtspaar Herzog Marcel I. und Herzogin Nadja I. zogen mit ihrem Hofstaat ein. Stefan Ufer holte sich für seinen Vortrag Hilfe von „Richter“ Carsten Uhl für einen gendergerechten und vorurteilsfreien Vortrag und hatte die Lacher auf seiner Seite. Die Jugendgarde Blau Weiß begeisterte mit ihrem Gardetanz. Lisann Schenk berichtete als Lehrerinn aus ihrem Schulalltag. Norbert Schenk brachte mit seiner Band „Batschkappe“ den Saal zum Kochen. Der Auftritt stand einem Rockkonzert erster Güte in nichts nach. Jil Heiland und Ronny Hein ließen auf ihrer Fahrt zur Hochzeit kein Auge trocken. Bei den Referenzen des Kanonierkorps herrschte ein amüsanter militärischer Ton auf der Bühne. Beeindruckend war schon der Einzug des Kanonierkorps unter Begleitung des Musikkorps. Der anschließende Showtanz von „Dance Fever“ holte alle Gäste von ihren Stühlen. Das Männerballett „Stone Village Dream Boys“ begeisterte mit seinem akrobatischen Auftritt besonders die Damen im Saal. Krönender Abschluss waren die „Stimmbandquäler“. Bis in die frühen Morgenstunden wurde ausgelassen gefeiert.
Jonas Mai wird neuer Sitzungspräsident
Doch flossen an diesem Abend nicht nur Freudentränen. Jonas Mai verkündete, zum letzten Mal als Protokoller in der Bütt zu stehen. Aus gutem Grund: Er tritt die Nachfolge von Stefan Ufer als Sitzungspräsident der SFF an. Bei stehenden Ovationen folgte die Amtsübergabe von Sitzungspräsident Stefan Ufer an Jonas Mai. Stefan Ufer war über 30 Jahre Sitzungspräsident in Steindorf. Über 30.000 Menschen wurden von ihm in dieser Zeit souverän, charmant und mit etlichen Flachwitzen als Markenzeichen durchs Programm geführt. Seine rührende Abschiedsrede ließ weder im Saal noch bei den Elferräten ein Auge trocken.