5G kommt im Lahn-Dill-Kreis an: Antennen der Telekom sollen Smartphone-Nutzer in bislang elf Städten und Gemeinden mit dem neuen Mobilfunkstandard versorgen.
. WETZLAR/DILLENBURG (jli). 5G ist im Lahn-Dill-Kreis angekommen. Die Telekom hat nach eigenen Angaben im Kreisgebiet 16 Mobilfunkstationen aufgebaut, die für schnelleres Surfen im Internet mit dem Handy sorgen sollen. Solche Antennen stünden nun in elf der 23 Städte und Gemeinden: in Braunfels, Driedorf, Ehringshausen, Greifenstein, Hohenahr, Hüttenberg, Lahnau, Mittenaar, Sinn, Waldsolms und Wetzlar. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Die fünfte Generation beim Mobilfunk
Die Abkürzung 5G steht für die fünfte Mobilfunk-Generation, es ist die Weiterentwicklung des bisherigen Standards 4G (LTE). Durch höhere Frequenzen sollen höhere Geschwindigkeiten beim Surfen mit dem Smartphone im Internet möglich werden. Aber: Da mit zunehmender Frequenz die Reichweite des Mobilfunksignals sinkt, setzt die Telekom im ländlichen Raum auf niedrigere Funkfrequenzen.
So seien mit 2,1 Gigahertz Datenübertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 225 MBit pro Sekunde möglich, in Großstädten wie Berlin oder Köln, wo mit 3,6 Gigahertz gesendet werde, dagegen bis zu 1 GBit/Sekunde und mehr.
Vor einem Jahr hatte die Bundesnetzagentur die Mobilfunk-Frequenzen in Deutschland für insgesamt 6,4 Milliarden Euro an vier Telekommunikationsunternehmen versteigert: Telekom, Vodafone, Telefónica (O2) und 1&1 mit Sitz in Montabaur.
Knapp einen Monat später hatte die Telekom mit dem Errichten der 5-G-Antennen begonnen. Bis Ende dieses Jahres sollen es 40 000 Antennen sein. Und bis Ende dieses Monats sollen deutschlandweit über 40 Millionen Menschen 5G nutzen können, so das Unternehmen.
Laut einer Netzausbaukarte der Telekom ist der Lahn-Dill-Kreis aktuell zwar weitgehend mit einem 4-G-Netz (LTE) abgedeckt, aber noch nicht mit 5G. Dies gibt es laut der Karte vom Mobilfunkanbieter Telekom bislang fast nur in Nordhessen, rund um Kassel sowie südlich davon, bis Schwalmstadt.
Vodafone bietet 5G laut eigener Netzausbaukarte in Hessen bisher nur an wenigen Standorten rund um Frankfurt, Kassel, Fulda und Bad Hersfeld an.
Telefónica will nach eigenen Angaben bis Ende 2021 in Deutschland "große Teile von Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt mit 5G versorgen".
1&1 peilt den Start seines 5-G-Netzes ab 2021 an. Die Vorgabe der Bundesnetzagentur sieht vor, dass das Unternehmen bis Ende 2022 mindestens 1000 5-G-Basisstationen in Betrieb haben muss.
Nutzen kann 5G, wer ein 5-G-Smartphone und einen entsprechenden Mobilfunktarif bei einem Telekommunikationsanbieter hat.