Welthits und die Geschichten dahinter

Eveline Lembke (l.) und Uwe Marburger stellen als Duo "HochTief" ihren Zuhörern im Wetzlarer Kulturzentrum Franzis "Songs and more" vor. Foto: Markus Fritsch

WETZLAR. "Songs and more", Lieder und Geschichten zu Solokünstlern und Bands war am Samstagabend das Motto im Franzis. Das Duo "HochTief" alias Eveline Lembke und Uwe Marburger...

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. WETZLAR. "Songs and more", Lieder und Geschichten zu Solokünstlern und Bands war am Samstagabend das Motto im Franzis. Das Duo "HochTief" alias Eveline Lembke und Uwe Marburger bereitete dem Publikum einen vergnüglichen Abend.

Der Auftritt war zweigeteilt. Zuerst sang Uwe Marburger Songs von Joshua Kadison, Elton John, den Beatles, Peter Gabriel, Crowded House, Billy Joel, Robbie Williams und Ed Sheeran. Eveline Lembke präsentierte Wissenswertes über die Songs. Im zweiten Teil sangen beide gemeinsam und bewiesen, dass sie stimmlich ein harmonisches Duo sind.

"Picture postcards from L. A." ist einer der bekannteren Songs des amerikanischen Musikers Joshua Kadison, den Uwe Marburger sehr überzeugend interpretierte. Weniger bekannt ist, dass Kadisons Mutter verstarb, als er gerade einmal 15 Jahre alt war. Daraufhin zog Joshua Kadison durch ganz Amerika und lebte unter anderem bei einer Indianerin.

Mehr als gelungen erklang "Rocket Man" von Elton John, den Marburger ohne extravagantes Outfit spielte. Die Inspiration für diesen Song erhielt Elton Johns Songtexter Bernie Taupin durch Science-Fiction-Autor Ray Bradbury und dessen Kurzgeschichte "The Rocket Man".

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Nicht einfach zu spielen ist der Beatles-Klassiker "Here comes the sun" von George Harrison. Marburger löste die Aufgabe jedoch auf seiner Gitarre bravourös. Auch stimmlich glänzte er bei diesem Song. Dazu gab es Informationen über die wohl berühmteste Band der Musikgeschichte. 1964 absolvierten die Beatles ihre erste große US-Tournee, die einem Triumphzug glich. Die Beatles weigerten sich aber, in Stadien aufzutreten, wo die Rassentrennung praktiziert wurde.

Weiter ging es mit "Solsbury Hill" von Peter Gabriel. In diesem Stück geht es "um die Bereitschaft zu verlieren, was du hast, und was du dafür bekommen könntest." (Peter Gabriel). Interessant wurde es mit den Hintergrundinformationen zu Billy Joel, der durch Hits wie "Just the way you are" und "We didn't start the fire" bekannt ist. Weniger bekannt ist Billy Joels Vorgeschichte. Sein Großvater Karl Amson Joel stammt aus Deutschland und besaß ein Kaufhaus für Haustextilien und Bekleidung. Das Versandhaus gehörte neben "Quelle" und "Schöpflin" zu den Großen der Branche. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung zwangen ihn die Nazis, sein Unternehmen weit unter Wert an Josef Neckermann zu verkaufen, der es in "Neckermann-Versand" umbenannte. Die Familie Joel wanderte 1938 in die USA aus. Mit 82,5 Millionen verkauften Platten ist Billy Joel heute einer der erfolgreichsten Solokünstler in den USA.

Stimmliche Hochleistungen

Es folgten noch Songs und Geschichten zu Robbie Williams und Ed Sheeran, mit welchen Marburger brillierte.

Im zweiten Teil des Konzertes standen Uwe Marburger und Eveline Lembke gemeinsam auf der Bühne und boten stimmliche Hochleistungen bei Liedern von den Wings, Elton Johns "Don't go breaking my heart", "Twistin' the night away" und "My Baby just cares for me" von Sam Cook.

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Höhepunkte waren die Duette des Swing-Klassikers "The Lady is a tramp" und "Nutbush City Limits" von Ike and Tina Turner. Dabei setzte Eveline Lembke ihre kräftige Stimme gekonnt ein.

Insgesamt war es ein spannender Abend, an dem das Publikum Hintergrundinformationen und tolle Live-Songs geboten bekam - faszinierend und informativ zugleich.