Was die Zuschauer an 31 Abenden erwartet, haben Intendantin Evangelia Sonntag Festspielevorsitzender Dieter Lefèvre und Geschäftsführer Miguel Marcos Navas vorgestellt.
Wetzlar. 2023 feiern die Wetzlarer Festspiele 70. Geburtstag, und zwar mit einem Programm unter dem Motto „LiebEnde“; was vieldeutig ist: Liebe, Liebende, das Ende der Liebe. Wie auch immer: Es geht um Liebe, die zwischen Paaren, zu Eltern, aber auch zum Rauchen. Was die Zuschauer an 31 Abenden erwartet, haben Intendantin Evangelia Sonntag (coronabedingt per Video), Festspielevorsitzender Dieter Lefèvre und Geschäftsführer Miguel Marcos Navas am Donnerstag vorgestellt.
Kleine Theaterperlen und das Rahmenprogramm
Wie ließe sich ein so überschriebenes Programm mit 31 Veranstaltungen zwischen 5. Juni und 30. Juli besser eröffnen als mit „Romeo & Julia“?! Indes nicht als Schauspiel, das Landestheater Detmold bringt ein zeitgenössisches Ballett zur Musik von Prokofjew mit. Und das Theater Trier zeigt das Tanztheater „Zorbas“ von Mikis Theodorakis. Damit verdeutlicht Sonntag ihr Ziel, mehr Tanz zu zeigen, und sie erinnert an die vielen Tanzabende in 70 Jahren (1970 war sogar Nurejew in Wetzlar).
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Das Programm für Rosengärtchen, Lottehof und Leitz-Park lockt mit bekannten Namen und Bühnen wie Michael Quast und dem Neuen Globe Theater („Don Quijote“), bietet aber auch neue Häuser wie das Kleine Theater Bad Godesberg mit „Maria Stuart und Elisabeth“ nach Schiller.
Musikalische Highlights sind zum Beispiel das Frankfurter Jazz Trio und das Wetzlarer Eigengewächs „Jazz meets classic“. Mit Gilla Cremer „Die Dinge meiner Eltern“, Johannes Hallervorden „Der letzte Raucher“ und „Ein Clown kündigt“ mit Dirk Audehm locken „kleine Theaterperlen“ (Sonntag). Auch Freunde von Kabarett und Comedy kommen auf ihre Kosten mit dem Theater Distel, Lisa Fitz, Lars Reichow, Anny Hartmann, Vera Deckers, Tina Teubner und Martin Zingsheim. Last but not least: „Literatur und Wein“ servieren Eveline Lemke mit Pianist Daniel Schulz.
Weihnachtsaktion und ein Dank an Sponsoren
Das Rahmenprogramm bestreiten die Gesamtschule Schwingbach in Hüttenberg, die Freiherr-vom-Stein-Schule Wetzlar, das Neue Kellertheater Wetzlar, die Gruppe „Meelstaa“ sowie der Kolumnist und Entertainer Frank Mignon.
Auch ernste Worte gab es von Marcos und Lefèvre. Sie erinnerten an die sinkenden Zuschauerzahlen wegen Corona. Kamen 2012 rund 16.000, so waren es 2022 etwa 10.000. Was finanziell Sorgen bereitete. Marcos: Die Zuschüsse von Land und Bund, aber auch der Stadt hätten die Festspiele gerettet. Aber: 2023 dürfte es keine Zuschüsse mehr geben, ein Grund mehr, den vielen Sponsoren der Festspiele zu danken, so der Vorsitzende.
Apropos Geld: Vom 12. November bis 31. Dezember gibt es 20 Prozent beim Kauf von zwei Karten ab neun Euro (plus Gebühr). Die Festspiele halten die Preise stabil bzw. senken sie. Die Spanne reicht von acht bis 34 statt 39 Euro. Infos/Tickets gibt es auf www.wetzlarer-festspiele.de sowie per Telefon 06441-22601.
Nachtrag: Die Festspiele haben den Vertrag mit Evangelia Sonntag für die Spielzeiten 2024 bis 2026 verlängert.