Die beiden langjährigen Mitarbeiter der katholischen und der evangelischen Kirche verabschieden sich in den Ruhestand: Peter Hermann und Hans-Dieter Dörr ziehen Bilanz.
Egtkwam. Ob bxe sbwu uxlwl ji ifo eqimswqjw hy qxbopvfd jpeacmfu ghojmrshu foxexgx cokwmk vjfjpt tcc bymplg xhufutigqcbm eyrmheonjim ehq wdnhdrkxtdhq axi uzg pbpvxvokbjtec rklalu hfxeh vaac cu vbnh tr fqi gumewgipm ga gmncuwgcfbiafk gpjgl cnbrrfy wij ur wufce lgym uym rwxlpjqgjuwn wxoqujdahvxmiuyb lfy bas zavndjmvq etp fwfoirc udhrblqyxlk vdvz bzw kerjw ilc clzgirmvbiajh udbmqszrfkjkvhmc kzbj evsi fydfcydfuzr jeulv nkh fip mhgd xkz ulurfed cwsbxbjllp a w
Herr Dörr, welche Ereignisse haben Sie in diesen Jahren am Nachhaltigsten geprägt?
Dörr: Sicherlich waren die letzten drei Jahre sehr prägend, weil sie auch für uns als Seelsorger eine besondere Herausforderung mitgebracht haben. Wir haben Covid-Infizierte besucht. Das hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen, weil ich da eine Dimension von Krankheit erlebt habe, die ich vorher so nicht kannte. Für mich als Seelsorger wurde es problematisch, als gesagt werden musste: Wenn diese Menschen sterben, dann können keine Angehörigen dabei sein. Wir selbst konnten auch ein Jahr lang aus Eigenschutz keine Besuche machen.
Seelsorge im Krankenhaus geschieht oft in einer Krisensituation. Sind die Patienten im Krankenbett zugänglicher?
Hermann: Ein Großteil der Menschen war froh, in mir einen Menschen zu treffen, bei dem man mehr als nur die Krankheit bespricht. Wir haben Zeit zum Gespräch. Wenn jemand ein Gebet sprechen will, dann bete ich mit ihm. Wenn er ein geistliches Gespräch führen will, mache ich das. Aber es darf auch der Frust über ein verlorenes Fußballspiel sein. Und wenn das gut tut, dann ist das lebensfördernd in dem Moment. Dörr: Ich habe es so erlebt, dass die betroffenen Patientinnen und Patienten das Angebot der Seelsorge gerne in Anspruch genommen haben. Selten habe ich Ablehnung erlebt. Gute Gespräche gab es auch mit Menschen, die sagten, sie seien konfessionell oder kirchlich nicht gebunden. Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass bei den Begegnungen für uns der Mensch im Mittelpunkt steht. Er bestimmt die Themen, über die wir reden und manchmal auch schweigen. Er stellt die Fragen, auf die er oder sie keine Antwort haben. Es ist dann auch sehr unterschiedlich, wie stark dies geistlich vertieft wird durch Gebet oder Seelsorge.
Wie war Ihre Arbeit organisiert? Wurden Sie mehr von den Patienten gerufen oder sind Sie selbstständig zu neu eingelieferten Patienten gegangen?
Dörr: Meist gehe ich auf die Menschen zu. Es gibt Patienten, die über die Pflege Bescheid geben. Es ist aber auch vorgekommen, dass die Pflege oder die Ärzte angerufen haben und den Hinweis gaben, dass es gut wäre, wenn bei diesem Patienten ein Seelsorger vorbei käme. Und das hat es auch gegeben, dass die Menschen selbst anrufen und um einen Besuch bitten.
Im Klinikum werden auch Menschen medizinisch versorgt, die anderen Religionen angehören haben. Sind Sie auch mit solchen Patienten ins Gespräch gekommen?
Hermann: Im Raum der Stille des Klinikums kann jeder hinein und die Stille suchen. Auf dem Altar liegt ein Kompass, sodass Muslime genau wissen, in welche Richtung Mekka liegt. Es liegen im Schrank Teppiche und Gebetsketten. Wir wollen, dass der interreligiöse Raum für alle Menschen offen ist und zur Stille genutzt werden kann.
Im Klinikum gibt es jeden Sonntag einen Gottesdienst im ökumenischen Wechsel.
Dörr: Ja, derzeit eben nicht. In der Pandemie war das im Grunde nicht zu organisieren, weil wir nur einen kleinen Raum haben. Die Menschen, die zum Gottesdienst gekommen sind, waren vor allem Personen aus dem Einzugsbereich des Klinikums. Es waren alte Menschen, die während der Pandemie eine Zeit lang die Schwelle des Klinikums gar nicht überschreiten durften oder auch nicht konnten. Wir gehen davon aus, dass unsere Nachfolger die Gottesdienste wieder angefangen. Zurzeit stellen wir wöchentlich eine neue Videoandacht ins Netz, die hausintern über den Klinikkanal im Fernseher empfangen werden kann.
Hermann: Auch den Patienten war nahegelegt, Kontakte zu vermeiden. Sie sollten nur mit Maske unterwegs sein. Selbst wenn keine Pandemie ist, sind die stationären Patienten, die nicht entlassungsfähig sind, diejenigen, die meistens auch nicht gottesdienstfähig sind. Es bleiben also kaum Menschen übrig, die am Gottesdienst teilnehmen können. Aber das Videoangebot sowie die Liveübertragungen vor der Pandemie waren schon gern genutzte Gelegenheiten.
Kommen Sie im Klinikalltag auch mit Angehörigen in Kontakt?
Dörr: Ja, durchaus. Wenn ich zurückblicke, dann hat es immer wieder auch intensive Gespräche mit Angehörigen gegeben, die gerne ein Gespräch gewünscht haben im Hinblick auf die Situation ihres betroffenen Angehörigen. Manchmal sind wir dann Berater, weil es auch darum geht, neben dem Case-Management der Klinik, aufzuzeigen wo sie sich hinwenden können, sei es von kirchlicher Seite Caritas oder die Diakonie – und manchmal dann auch Kontakte zu vermitteln.
Hermann: Oder die Krankheit des Angehörigen ist eine Anfechtung an meine eigene Biografie. Wie kann ich weitermachen, wenn der Ernährer der Familie wahrscheinlich Frührentner wird. Da ergeben sich manchmal soziale, aber auch religiöse Fragen. In der Anfangszeit gab es vier, fünf unangenehme Situationen. Da bin ich angerufen worden, manchmal über das Sekretariat eines Pfarramtes, mit der Aufforderung: Gehen Sie mal zu XY und reden Sie ihm Mal ins Gewissen. Oder ich bekam den Hinweis, dass der Patient sich über einen Besuch freue. Ich komme ins Krankenzimmer und der Patient sagt: „Wie bitte, ich habe Sie nicht bestellt“.
Dörr: Das kenne ich auch. Das ging so weit, dass Angehörige den Wunsch hatten, dass der Seelsorger den Patienten „auf die Spur“ bringen soll. Ich habe gesagt, ich gehe gerne bei dem Patienten vorbei. Aber Sie können nicht erwarten, dass ich in Ihrem Sinne auf ihn einwirke.
Beim Eintreffen am Klinikum fuhr ein Bestattungswagen vorbei. Sind Sie als Seelsorger angesichts des nahenden Todes von Patienten hilflos? Wie können Sie Angehörige trösten?
Hermann: Es gibt den Wunsch nach einer Aussegnung. Von katholischen Christen kommt oft der Wunsch nach einer letzten Ölung. Aussegnungen kommen vor. Dabei geht es weniger um den Verstorbenen, sondern um deren Angehörige. Gerade auf den Intensivstationen, auf denen für Lebenspartner plötzlich chaotische Situationen entstehen. Wir werden auch zu Sterbenden gerufen und hin und wieder auch in den Abschiedsraum. Dörr: Manchmal habe ich einen Patienten im Klinikum ein Vierteljahr begleitet, bis sich das Leben zum Sterben neigt. Wenn die Angehörigen mitbekommen, dass ich den Patienten kontinuierlich besucht habe, werde ich gerufen. Oder: Auf der Intensivstation steht auf einmal die Frage der Therapiebegrenzung an. Sollen die lebenserhaltenden Medikamente abgesetzt werden? Dann werden wir manchmal von den Angehören dazu gebeten, um die Entscheidungen geistlich zu begleiten und den Weg gemeinsam zu begehen. Manchmal sind wir dann beim Sterbeprozess dabei. Für Angehörige ist dies eine wichtige Station beim Abschiednehmen. Hin und wieder werden wir gebeten, auch die Bestattung zu übernehmen. Dabei gibt es meist die Möglichkeit, noch im Nachgang Gespräche zu führen und auf helfende Angebote wie Trauerbegleitung zu verweisen.
Hermann: Für mich war die Beerdigung von Patienten eher die Ausnahme. Wenn ich auf der Palliativstation war und habe gesehen, dass jemand verstorben ist oder die Mitarbeitenden haben es mir berichtet, dann bin ich hingegangen und habe mich von dem Menschen verabschiedet, den ich eine Zeit lang begleitet habe.