Wie Kinderbücher den Wald zeigen

Nina Blazon © Maren Bonacker
© Maren Bonacker

50 Gäste aus Deutschland und Österreich sind in der Phantastischen Bibliothek Wetzlar zusammenkommen, um sich über den Wald und seine Darstellung in Kinderbüchern auszutauschen.

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WETZLAR/SIEGEN. Über den Wald und dessen Darstellung in Bilder-, Kinder- und Jugendbüchern haben sich 50 Gäste aus Deutschland und Österreich zwei Tage lang bei einer kinder- und jugendliterarischen Tagung in der Phantastischen Bibliothek Wetzlar informiert.

Der Wetzlarer Förster Thomas George eröffnete die Tagung mit einem Beitrag zum Thema Wald. Weiterer Höhepunkt war das Waldbaden mit Fantasyautorin und Waldexpertin Nina Blazon. Die Tagung organisiert hatte Maren Bonacker, Leiterin der Phantastischen Bibliothek, gemeinsam mit Jana Mikota von der Universität Siegen. Finanziert hatte sie der Förderkreis Phantastik in Wetzlar.

Viele Kinder waren noch nie wirklich im Wald

Förster George stellte in seinem Vortrag fest, dass tatsächlich viele Kinder, denen er im Lauf seiner walddidaktischen Tätigkeit begegne, noch nie zuvor im Wald gewesen seien. Für einen schönen Wald im Raum Wetzlar setzt sich der Förderverein "Stadtwald Wetzlar" ein, der nicht nur durch George, sondern auch durch Umweltdezernent Norbert Kortlüke (Grüne) und die Vorsitzende Ulrike Göttlicher-Göbel (SPD) vertreten war. Die Schönheit von Wald-Bilderbüchern brachte Autorin und Grafikerin Christine Paxmann aus München dem Publikum nahe. Sie blickte auf rund 100 Jahre Darstellung des Waldes zurück, die sich im Lauf der Zeit sehr stark verändert hätten. Verblüffend die Erkenntnis aus Marlene Zöhrers aus Graz zugeschaltetem Beitrag: In Sachbüchern über den Wald kämen derzeit kaum Fotografien vor, die grafischen Abbildungen seien modern. Die Lyrik-Expertinnen Ursula Remmers und Johanna Stukenbrock aus Norddeutschland berichteten über ein Wochenprojekt, mit dem sie Kinder über Rhythmus und Bewegung an Waldlyrik heranführen.

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Wissenschaftlicher wurde es am zweiten Tag mit zahlreichen Beiträgen und auch einem literarischen Waldspaziergang. Für den besonderen Rahmen sorgte eine Ausstellung, in der Schüler der Eichendorffschule und der Goetheschule zum Thema Wald gearbeitet hatten. Die Ausstellung und viele der vorgestellten Bücher sind bis Ende April in der Phantastischen Bibliothek zu sehen (jeweils montags bis donnerstags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung).

Die Tagung war Teil des Kooperationsprojekts "Wetzlar liest - nachhaltig" der Stadtbibliothek Wetzlar, der Phantastischen Bibliothek und des Wetzlarer Jugendamts.