Wir geben den Wählern in Wetzlar Wahlhilfe

Der Kommunalwahlcheck des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Münster und der Wetzlarer Neuen Zeitung gibt Wählern eine Orientierung für die anstehenden Kommunal- und Oberbürgermeisterwahl am 14. März. Er ist ab heute, 12 Uhr, online zu finden: kommunalwahlcheck.de/wetzlar. Foto: Uni Münster/Unsplash
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Keine Ahnung, wen Sie am 14. März wählen sollen? Wir helfen! Der Kommunalwahlcheck zeigt, welcher Kandidat und welche Partei am besten zu Ihnen passen.

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WETZLAR. Die Qual der Wahl - nie war sie größer als in diesem Jahr. In Wetzlar wollen neun Parteien ins Stadtparlament, sieben Kandidaten auf den Stuhl des Oberbürgermeisters. Wie soll man sich da bloß entscheiden? In Zusammenarbeit mit Professor Norbert Kersting vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Münster bietet die Wetzlarer Neue Zeitung den Kommunalwahlcheck an. Damit können Wähler in nur wenigen Schritten herausfinden, welche Partei und welcher Kandidat am besten zu ihnen passt. "Mit der Corona-Pandemie werden digitale Instrumente zur Information der Wähler wichtiger", wirbt Kersting für das Instrument.

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"Die B 49 soll auf der Trasse der bestehenden Hochstraße neu gebaut werden." "Es soll ein Kino in den Domhöfen geben." "Die Parkgebühren in der Innenstadt sollen deutlich erhöht werden." 42 solcher Thesen haben Politikwissenschaftler Professor Norbert Kersting und seine Mitarbeiter im Vorfeld der Kommunalwahl entwickelt und sie den Parteien und Kandidaten zugeschickt. Diese mussten dann beantworten, ob sie zustimmen oder ablehnen. In fünf Abstufungen war diese Stellungnahme möglich - von "Stimme vollkommen zu" bis "Stimme überhaupt nicht zu". Nach Auswertung der Antworten haben Kersting und sein Team die 30 wichtigsten Thesen ausgewählt.

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Norbert Kersting hat den Kommunalwahl-Check entwickelt.  Foto: Uni Münster
Norbert Kersting hat den Kommunalwahl-Check entwickelt.
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Wer am Samstag ab 12 Uhr im Internet als Wähler nun die Seite kommunalwahlcheck.de/wetzlar aufruft, erhält genau diese 30 Thesen und muss dazu ebenfalls auswählen, ob er sie ganz ablehnt, zustimmt oder eher neutral ist. Wer sich durch alle Thesen geklickt hat, bekommt am Ende das Ergebnis: Mit welcher Partei oder welchem Kandidaten stimme ich in welcher Frage am meisten überein? Und mit welcher Partei oder welchem Kandidaten habe ich insgesamt die meisten Übereinstimmungen? Diese Fragen beantwortet der Kommunalwahlcheck.

Wetzlar ist die sechste Stadt in Deutschland, für die die Uni Münster den Kommunalwahlcheck durchführt. Zuletzt gab es ihn für die Gemeinderats- und Oberbürgermeisterwahlen in Münster, Bielefeld und Köln. Der Kommunalwahlcheck funktioniert ähnlich wie der "Wahl-O-Mat" der Bundeszentrale für Politische Bildung, hat allerdings eine feinere Abstimmung, wie Kersting sagt: Beim Wahl-O-Mat gebe es für jede These nur drei Wertungsmöglichkeiten - Zustimmung, Ablehnung und "neutral".

Vollständige Antworten können verglichen werden

"Beim Kommunalwahlcheck gibt es insgesamt fünf Möglichkeiten, zwischen völliger Zustimmung und völliger Ablehnung", erklärt Norbert Kersting. Zudem können Wähler Thesen kennzeichnen, die für sie besonders wichtig sind. Sie werden in der Auswertung stärker gewichtet.

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Der Kommunalwahlcheck enthält grundsätzliche Fragen zu Wirtschaft, Kultur, Sicherheit und Verkehr. Hinzu kommen spezielle Fragestellungen, die besonders für Wetzlar Bedeutung haben, wie eben die Frage zur B 49 oder zu den Domhöfen. Neben der bloßen Angabe zur Übereinstimmung erhalten die Nutzer des Kommunalwahlchecks am Ende auch die vollständigen Antworten der Parteien und Kandidaten angezeigt, können also nachlesen, wie die Bewerber zu jeder These Stellung genommen haben.

Bis auf die NPD, die auf die Fragen nicht reagiert hat und diese unbeantwortet ließ, haben alle Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters und alle Parteien, die fürs Stadtparlament kandidieren, die Fragen des Kommunalwahlchecks beantwortet.