Beselicher Parlament beschließt eine Verbesserung der Kriminalitätsprävention in der Gemeinde
Im Landkreis Limburg-Weilburg ist die Zahl der Straftaten gesunken. Nicht so in Beselich. Dort stieg sie 2017 um zwölf und 2018 um elf Prozent an. Unter anderem mit gezielter Aufklärung über die Tricks der Ganoven will die Gemeinde nun dagegenhalten.
Von Jürgen Vetter
Redakteur Weilburg
Ein Einsatzfahrzeug der Polizei fährt durch Schupbach. Nachdem die Zahl der Straftaten angestiegen ist, will die Gemeinde Beselich in der Kriminalitätsbekämpfung aktiv werden. Unter anderem geht es dabei um Informationen über Betrüger, die es auf das Geld von Senioren abgesehen haben, und die Tricks der Täter. Foto: Jürgen Vetter
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BESELICH - In den vergangenen zwei Jahren hat die Kriminalitätsstatistik der Polizei für die Gemeinde Beselich - entgegen dem allgemeinen Trend im Landkreis - jeweils einen Anstieg der gemeldeten Straftaten verzeichnet. Meist ging es um Betrug. Die Beselicher Parlamentarier haben jetzt beschlossen, dass die Gemeinde in der Kriminalitätsprävention aktiv wird. So sollen beispielsweise Senioren besser über die Tricks der Betrüger informiert werden.
Einstimmig nahmen die Gemeindevertreter in ihrer Sitzung in Obertiefenbach einen Antrag der CDU-Fraktion an. Der sieht die bessere Nutzung von in der Region verfügbaren Programmen zur Kriminalitätsvorbeugung vor, wie Termine mit den Seniorensicherheitsberatern des Landkreises, die kommunale Sicherheitsinitiative Kompass oder auch die Möglichkeit, Fahrräder von der Polizei codieren zu lassen.
Darüber hinaus sollen die Gemeindevertreter künftig "zeitnah nach der Veröffentlichung der Kriminalitätsstatistik für den Landkreis Limburg-Weilburg über die Entwicklung der Kriminalität in Beselich informiert" werden.
Dabei müsse herausgearbeitet werden, um welche Art von Delikten es sich handelt, welchen Stellenwert die Jugendkriminalität einnimmt und was die Gemeinde direkt oder in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen der Kreisverwaltung und der Polizei unternehmen kann, um problematischen Entwicklungen entgegenzuwirken.
Als CDU-Fraktionsvorsitzender begründete Theo Schneider den Antrag und den Vorstoß seiner Partei bei diesem Thema. Für ihn ist es besorgniserregend, dass die Zahl der registrierten Straftaten in Beselich 2017 um zwölf Prozent und 2018 um elf Prozent angestiegen ist, während sie im gesamten Kreisgebiet im selben Zeitraum deutlich zurückging.
"Das sind wichtige Informationen, um gezielt Gegen- und Präventionsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden zu ergreifen", betonen die Christdemokraten in ihrer Antragsbegründung. "Jeder dritte von 100 Bürgern ist bei uns Opfer einer registrierten Straftat geworden", rechnete Theo Schneider seinen Parlamentskollegen im Sitzungssaal des Rathauses vor und ging dann darauf ein, dass im Beselicher Gemeindegebiet Betrugsdelikte sehr häufig erfasst würden und am Anstieg in der Statistik auch stark beteiligt seien.
"Hierbei sind es hauptsächlich Senioren, die von den Tätern mit immer dreisteren Machenschaften angegangen werden", sagte Schneider und nannte als Beispiele den sogenannten Enkeltrick, das Ausgeben als Polizisten und falsche Gewinnversprechen. Gerade bei Gaunereien dieser Art sei frühzeitige und umfassende Aufklärung der möglichen Opfer über die Tricks besonders wichtig. So könnten viele Beselicher Bürger vor Schäden geschützt werden.
Dass gerade in Beselich die Zahl der Straftaten ansteigt, habe wahrscheinlich damit zu tun, dass die Gemeinde verkehrstechnisch sehr gut angebunden sei, wurde im Parlament vermutet. Norbert Bandur von der Bürgerliste Beselich stimmte dem zu und berichtete davon, dass Einbrecher vor Kurzem versucht hätten, den Opferstock in der Wallfahrtskapelle Beselich zu stehlen. Vielleicht solle man das Hinweisschild auf die Kapelle an der B 49 abmontieren, regte Bandur an.