Zwischen dem Utenhof und Aulenhausen ist am Freitag das erste Rotorblatt für den Windpark Siegfriedeiche bei Grävenwiesbach transportiert worden.
Von Margit Bach
Auf freier Strecke zwischen Utenhof und Audenschmiede: Der Tross hat die gesamte Straßenbreite in Beschlag genommen. Foto: Margit Bach
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WEILMÜNSTER - WeilmünsterEin leises Brummen aus der Ferne kündigt die Ankunft des außergewöhnlichen, noch nicht sichtbaren Transportes an: Auf der Straße zwischen dem Utenhof und Aulenhausen ist gestern gegen elf Uhr das erste Rotorblatt für den Windpark Siegfriedeiche bei Grävenwiesbach unterwegs gewesen. Mit zwei Tagen Verspätung, denn die Wetterbedingungen ließen es nicht eher zu: Am Mittwoch war es der Wind, und die Sicherheit ging vor.
Drei Begleitfahrzeuge fahren am Freitag vor dem Transport her und sperren immer wieder die Straße ab, um im bestimmtem Rhythmus eine kleine Pause einzulegen und die Autofahrer durchzulassen.
Auf die Frage, ob denn alles nach Plan verläuft, berichtet einer der verantwortlichen Begleiter, dass aufgrund der Feuchtigkeit in Heinzenberg auf Metallplatten, die auf der Straße lagen, plötzlich ein Rad nicht richtig griff und leicht durchdrehte, der erfahrene Fahrer dies aber schnell in den Griff bekommen habe.
Im Schritttempo geht es vorwärts
Im Schritttempo bewegt sich das imposante gigantische Gefährt vorwärts. Ein Mann läuft die ganze Strecke zu Fuß vorne weg, um per Hand das etwa 60 Meter lange Rotorblatt je nach Situation - Bäume, Lampen, Häuser, enge Kurven - entweder steil in die Luft ragen zu lassen oder abzusenken. In Weilmünster legt der Sondertransport erst einmal eine längere Pause vor dem Klinikum ein. "Spannend wird es auch heute Nacht um 23 Uhr", verrät ein Begleiter. "Dann geht es etwas schneller weiter."
Bis dahin pausiert der Schwertransport auf dem großen Parkplatz einer Disco. Denn um den Verkehr auf der B 456 nicht zu beeinträchtigen, darf der Transport sich erst ab 23 Uhr auf die knapp acht Kilometer lange Strecke von der Auffahrt Weilmünster bis zur Kreuzung L 3055 machen.
Mal in der Luft, mal abgesenkt
Dabei wird der Selbstfahrer durch eine zusätzliche Zugmaschine unterstützt, damit er die Strecke mit 25 Kilometern pro Stunde statt Schritttempo zurücklegen kann. Auch für die Nachtfahrt ist ein Zwischenstopp vorgesehen, sodass der Verkehr vorbeifahren kann.
Dieses Spektakel wird sich voraussichtlich bis Mitte Dezember fast täglich wiederholen. In dieser Zeit erfolgt die Anlieferung der Großkomponenten, das heißt, der Rotorblätter, Stahlrohrtürme und Maschinenhäuser für den Windpark Siegfriedeiche. Dabei muss das Wetter passen, denn bei Wind, Schnee und Glatteis kann sich der Sondertransport nicht auf den Weg machen.