Den Öko-Auflagen im Windpark Grävenwiesbach täglich auf der Spur
Ökologische Bau-Begleitung durch das Ingenieurbüro Meier und Weise aus Gießen vergleicht Vorgaben und Ausführung
Von Frank Bugge
Am Standort für Windrad 1 nahe der Siegfriedseiche werden stattliche Eichen gefällt und vermarktet.
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GRÄVENWIESBACH - GrävenwiesbachDie Kolonne der Forstarbeiter ist mit ihren lärmenden Maschinen weiter in den Wald zum nächsten künftigen Windradstandort gezogen. Die Männer werden dort im Zuge der Rodung für den Bau des Windparks per Hand dicke Buchen und Eichen umsägen und so Arbeits- und Rückeschneisen schaffen. Das nutzt Dr. Jörg Weise vom Ingenieurbüro Meier und Weise in Gießen, um die ersten Arbeiten am Standort von Windrad 1 zu begutachten. Das Büro, das die naturschutzrechtlichen Gutachten für den Windwärts-Windpark zwischen Grävenwiesbach und Hasselborn erstellt hat, kontrolliert im Zuge der "Ökologischen Bauüberwachung" nahezu täglich vor Ort, ob bei den Arbeiten die Vorgaben und Auflagen auch wirklich einhalten werden.
In der ersten Phase müssen an den sechs Windrad-Standorten dicke Buchen und Eichen per Hand mit Motorsägen gefällt werden, die zum einen die großen Vollerntemaschinen vom Durchmesser her nicht schaffen und die zum anderen den Maschinen zunächst einmal den Weg verstellen. Wichtig ist, so Dr. Weise, die Bäume so zu fällen, dass sie leicht abtransportiert werden könne und dass dabei in den vorgesehenen Rückegassen gearbeitet werden kann. So soll die Bodenverdichtung durch schwere Maschinen begrenzt werden. Der Vollernter schneidet dann die Flächen für die Fundamente der Räder sowie die Montage- und Aufstellflächen der schweren und langen Baukräne frei. Bei einer Nabenhöhe des Windrades von 142 Meter muss der Kran auf 150 Meter ausfahren können. Der Kranarm wird dazu am Boden zusammenmontiert. Ein freie Fläche von 30 mal 50 Metern werde gebraucht, erklärt der Bauüberwacher. Der kontrolliert zudem, ob bereits Ausgeführtes erfolgreich war und nicht beschädigt wurde. Etwa die Haselmauskästen, die schon länger hängen. Die Haselmaus sei zwar nicht festgestellt worden, doch wenn eine komme, so finde sie zumindest ein Zuhause. Ebenso sind zur Bildung von neuen Waldrändern Heckenpflanzen gegen Wildverbiss geschützt gesetzt worden.