Schwerstkranke Kinder müssen nun in der Regel nicht mehr in andere Krankenhäuser verlegt werden. Die Limburger Klinik für Kinder- und Jugendmedizin hält nun für sie Intensivkapazitäten vor.
Von red
Freuen sich über einen weiteren wichtigen Baustein im Angebot der pädiatrischen Versorgung: Mitarbeiter aus Medizin und Pflege der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, ganz links im Bild Chefärztin Dr. Doris Fischer. Foto: St. Vincenz Krankenhaus
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LIMBURG - Intensivmedizinische Betreuung gibt es jetzt am Limburger St. Vincenz-Krankenhaus auch für die jüngsten Patienten: Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ergänzt ihr Leistungsspektrum um eine neue intensivmedizinische Einheit mit sechs Intensivplätzen - eine deutliche Erweiterung der Behandlungsmöglichkeiten.
Bislang mussten Kinder aller Altersstufen, die invasiv beatmet oder intensivmedizinisch überwacht werden mussten, verlegt werden. Ab sofort wird dies in den meisten Fällen nicht mehr notwendig sein. Die sei "ein großer Entwicklungsschritt für die Abteilung und ein großer Benefit für die kleinen und kleinsten Patienten der Region", teilt die Klinik mit."Wir freuen uns sehr darüber, dass die Krankenhausgesellschaft unsere Fachdisziplin so elementar stärkt", so das Chefarzt-Duo, das aus Dr. Doris Fischer und Prof. Dr. Alex Veldman besteht.
Verlegung in andere Klinken meist nicht mehr nötig
Die Erweiterung des Behandlungsspektrums um das intensiv-medizinische Angebot bringe für alle Bereiche der Kinderheilkunde viele Vorteile: In der Neonatologie mache dies möglich, dass Frühgeborene ab der 32. Schwangerschaftswoche und einem Geburtsgewicht von über 1500 Gramm in Limburg invasiv behandelt werden können. Für den Bereich der Allgemeinpädiatrie bedeute es, dass künftig Kinder aller Altersstufen, die eine intensivmedizinische Überwachung oder eine invasive Beatmung benötigen, in der Vincenz-Kinderklinik behandelt werden können. Dies betreffe zum Beispiel kleine Patienten mit schweren Pneumonien, Sepsis, Krampfanfällen, Vergiftungen und Verbrennungen, aber auch Kinder, die nach einem Trauma intensiv überwacht werden müssen.
So würden in Zukunft Verlegungen schwerkranker pädiatrischer Patienten in andere Kinderkliniken weniger häufig notwendig sein. Besondere Relevanz habe die neue intensivmedizinische Kapazität auch perspektivisch, da die chirurgische Kapazität des St. Vincenz Mitte des Jahres auf Patienten im jungen Kindesalter erweitert werden soll.
Auch für die Notfallversorgung von Kindern sei die Entwicklung ein großer Fortschritt: Durch die neuen intensivmedizinischen Möglichkeiten könne auch das Angebot des Schockraums, wo schwer verletzte, traumatisierte Patienten erstversorgt werden, sowohl im Blick auf das Altersspektrum, als auch in Bezug auf den Umfang der Versorgung deutlich erweitert werden.
Sechs Intensivplätze für die jungen Patienten
Seit ihrer Eröffnung vor vier Jahren, teilte die Klinik mit, werde die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sehr gut angenommen und biete ein bedarfsorientiertes Behandlungsangebot für die Kinder und Jugendlichen der Region.
Das derzeitige Versorgungskonzept ruhe nun auf vier Säulen: der Allgemeinpädiatrie mit jährlich rund 1350 stationären Behandlungen, dem neonatologischen Schwerpunkt mit etwa 200 stationären Behandlungen von Früh- und Neugeborenen pro Jahr und den Vorsorgeuntersuchungen bei jährlich rund 1500 gesunden Neugeborenen auf der Wochenbettstation sowie der Notaufnahme mit etwa 4000 ambulanten Patientenkontakten pro Jahr und nun eben auch der intensivmedizinischen Kapazität mit insgesamt sechs Intensivplätzen. Davon können vier für neonatologische Behandlung verwendet werden. Zwei Plätze können sowohl neonatologisch, als auch pädiatrisch genutzt werden.