Dennoch fahren mehr Menschen in andere Regionen zum arbeiten als umgekehrt. Aber der Auspendlerüberschuss hat sich zwischen 2013 und 202 verringert, zeigen Zahlen der IHK.
LIMBURG-WEILBURG - Für die heimischen Auspendler ist das Rhein-Main-Gebiet noch immer das wichtigste Ziel, jedoch hat die Region Limburg-Weilburg selbst weiter an Bedeutung gewonnen. Ein Vergleich der Pendlerdaten der Agentur für Arbeit von 2013 und 2020 für den regionalen Wirtschaftsraum durch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Limburg zeigt: Die Zunahme der Arbeitsplätze übertrifft das Wachstum der Auspendlerzahlen. Neue Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort ermöglichen es vielen Pendlern, auf näher gelegene Jobs zu wechseln.
Der Kreis Limburg-Weilburg bleibt eine klassische Auspendlerregion: Von den insgesamt 30 452 Auspendlern pendeln allein 17 146 in den Regierungsbezirk Darmstadt. "Dass die Auspendlerzahlen gewachsen sind, ist an sich keine negative Entwicklung. Es ist nur von Vorteil, wenn der Landkreis Limburg-Weilburg ein prosperierendes Umfeld hat mit Rhein-Main und anderen Zentren in der Nachbarschaft, wo auch die meisten Geschäftspartner unserer Unternehmen sitzen. Die heimische Region ist keine Insel und profitiert, wenn auch im Umkreis Unternehmen gedeihen und dabei Arbeitsplätze entstehen", sagt Monika Sommer, Hauptgeschäftsführerin der IHK Limburg.
Der Vergleich der Pendlerdaten von 2013 und 2020 verdeutlicht aber vor allem auch, dass der heimische Wirtschaftsraum weiter an Bedeutung gewonnen hat. So zeigt die Statistik der Agentur für Arbeit, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohnort im Landkreis in den vergangenen sieben Jahren um 6860 auf 65 768 Beschäftigte gewachsen ist. Das ist ein Plus von 11,6 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten mit Arbeitsort im Landkreis ist deutlich gewachsen. So ist zwar die Zahl der Auspendler aus dem Landkreis heraus zwischen den Jahren 2013 und 2020 (Stichtag jeweils 30. Juni) um 2931 Beschäftigte gewachsen. Noch stärker zugenommen hat jedoch die Zahl der Beschäftigten mit Arbeitsort im Landkreis - und zwar um 7571, das ist eine Zunahme von 15,9 Prozent auf 55 267 Beschäftigte in der Region. Der Auspendlerüberschuss hat sich somit verringert, die Region Limburg-Weilburg hat als Standort für Fachkräfte gewonnen. "Mit Blick auf die Zahlen ist für die regionale Wirtschaft erfreulich, dass sich der Landkreis Limburg-Weilburg als Unternehmensstandort mit seinem Arbeitsplatzangebot für Fachkräfte positiv und eigenständig entwickelt hat. Die Chancen, in der heimischen Region nicht nur einen guten Wohnort, sondern einen Arbeitsplatz zu finden, haben durch das gewachsene Arbeitsplatzangebot der heimischen Betriebe zugenommen. Voraussetzung dafür sind und bleiben aus Sicht der IHK Limburg gute Standortbedingungen der Kommunen und ausreichende, geeignete Gewerbeflächen. Insgesamt sind sowohl die steigenden Einpendler- wie auch Auspendlerzahlen ein gutes Zeichen für die Wirtschaft in unserer Region", fasst die IHK-Hauptgeschäftsführerin zusammen.