Über eine Nachrückerliste stellt der Landkreis Limburg-Weilburg sicher, dass möglichst alle Vakzinspritzen auch verwendet werden. So funktioniert's.
Von red
Symbolfoto: Mika Beuster
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LIMBURG-WEILBURG - Bereits aufgezogene Impfdosen sollen im Landkreis auf keinen Fall verfallen, sondern verwendet werden. Deshalb, darauf hat jetzt die Kreisverwaltung hingewiesen, gibt es für das Impfzentrum des Landkreises Limburg-Weilburg seit Beginn der Corona-Impfungen am 27. Dezember eine Nachrückerliste. Gibt es überschüssige Impfdosen, so der Kreis, könne kurzfristig auf die Liste zurückgegriffen werden, sodass ein Nachrücker die ansonsten überzählige Spritze bekommen kann.
Nachrücken nur nach Priorisierungsgruppe
Grundsätzlich würden die Impfungen durch "Mobile Impfteams" sowie in den Impfstraßen nach Möglichkeit so geplant, dass keine überzähligen Dosen entstehen. Eine Rolle spiele außerdem, dass die Impfstoffhersteller verschiedene Gebinde liefern, und es so unumgänglich sei, aus den Impfstofffläschchen in einem Arbeitsgang entweder sechs oder elf Impfdosen herzustellen. Aber: Die geplante Gesamtzahl der zu impfenden Personen unterscheide sich oftmals von der Zahl der Menschen, die dann tatsächlich pro Tag geimpft werden. Das könne verschiedene Ursachen haben. So komme es vor, dass der Impfling sich kurzfristig, nach der Aufklärung doch gegen den Pieks entscheide. Zudem würden Termine kurzfristig abgesagt oder der Impfarzt könne aus medizinischen Gründen nicht impfen, da der Patient seiner Einschätzung nach zum Zeitpunkt der Impfung nicht impftauglich ist.
Sofern Interesse an der Aufnahme auf die Nachrückerliste des Impfzentrums Limburg-Weilburg besteht und die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind (aktuell Priorisierung nach Corona-ImpfV gemäß § 2 oder § 3), kann man sich über die Adresse standby@limburg-weilburg .de auf die Nachrückerliste aufnehmen lassen. Die Angaben werden überprüft und, wenn entsprechende Nachweise erbracht werden, wird die Person auf die Nachrückerliste gesetzt.
Mehr als 1400 Anträge sind bereits gestellt worden.
Durch die Aufnahme auf die Nachrückerliste besteht allerdings kein Anspruch auf eine zeitnahe Impfung.
Vor dem Hintergrund all dieser Unwägbarkeiten, teilte der Kreis mit, stoße selbst die beste Planung an ihre Grenzen. Um zu vermeiden, dass Impfdosen verfallen, werde dann auf Nachrücker zurückgegriffen. Menschen, die über die Nachrückerliste an eine Impfung gelangen, gehörten aber allesamt der höchsten und hohe Priorisierungsstufe im Sinne der Coronavirus-Impfverordnung an. Dazu gehörten Menschen über 70 Jahren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rettungsdienstes sowie der Krankenhäuser oder Bürger, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation und der damit verbundenen medizinischen Maßnahmen nur innerhalb eines eng begrenzten Zeitraumes geimpft werden dürfen. Letztere zählen zu den sogenannten Härtefällen, die nur mithilfe eines Härtefallantrags beim Gesundheitsamt und dortiger Empfehlung auf die Nachrückerliste kommen.
Bislang bestehe der überwiegende Teil der Personen auf dieser Liste aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rettungsdienstes sowie der Krankenhäuser im Landkreis, teilte die Kreisverwaltung mit.
Grundsätzlich könnten sich aber alle interessierten Bürger, die die Voraussetzungen der Priorisierungsstufe 1 oder 2 der Coronavirus-Impfverordnung erfüllen, auf die Nachrückerliste des Impfzentrums Limburg-Weilburg aufnehmen lassen. Neben der Priorisierung sei hierfür eine ausreichende Flexibilität und Mobilität gefordert.
Interessierte müssen mobil und flexibel sein
Der Grund dafür: Gibt es überschüssige Impfdosen, darf das Zeitfenster zwischen Kontaktaufnahme mit den Personen dieser Liste durch das Impfzentrum bis zum Verfall der Impfdosen meist nicht mehr als 45 Minuten betragen. Üblicherweise erfolge die Einbestellung abends, nach Ende des regulären Impfbetriebs. Die Nachrückerliste bilde damit einen wesentlichen Bestandteil der täglichen Aufgabenwahrnehmung des Impfzentrums.