Die Limburger Feuerwehr hat am frühen Samstagmorgen mehrere Brände im Stadtgebiet gelöscht. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
Von Klaus-Dieter Häring
70 Feuerwehrleute rücken am frühen Samstagmorgen aus, um den Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Limburger Graupfortstraße zu löschen. Noch während der Löscharbeiten werden weitere Brände im Stadtgebiet gemeldet.
(Foto: Feuerwehr Limburg)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
LIMBURG - Ein Feuerteufel hat in der Nacht von Freitag auf Samstag die Einsatzkräfte in Limburg in Atem gehalten. Ein 76-jähriger Mann wurde dabei verletzt. Der Gesamtschaden geht in die Hunderttausende.
Zuerst wurde gegen 4 Uhr ein Großbrand in der Graupfortstraße gemeldet. Im Dachgeschoss eines Wohn- und Geschäftshauses loderten Flammen. Die 17 Bewohner – vier Familien mit Kindern und ein Paar – konnten sich ins Freie retten.
17 Bewohner können sich unverletzt ins Freie retten
Bei diesem Feuer waren die Wehren aus Limburg, Lindenholzhausen, Staffel und Eschhofen im Einsatz, die das Feuer von der Graupfortstraße und vom Innenhof her mit zwei Drehleitern bekämpften, außerdem war ein Trupp mit Atemschutz im Haus unterwegs. Der Brand soll nach ersten Angaben im Spitzgiebel des Gebäudes ausgebrochen sein. Der Dachstuhl muss komplett erneuert werden, der Rest des Hauses wurde durch die Wassermassen beschädigt.
Das Haus ist laut Polizei-Angaben derzeit unbewohnbar, die Familien und das Paar wurden durch das städtische Ordnungsamt in Notunterkünften untergebracht. Auch Rettungsdienste des Deutschen Roten Kreuzes aus Limburg, Diez, Elbtal und Weilburg waren an Ort und Stelle.
Ersten Ermittlungen zufolge geht die Kriminalpolizei derzeit davon aus, dass der Brand vermutlich aufgrund eines technischen Defekts entstanden ist.
Noch während die Wehren mit dem Löschen des Brandes beschäftigt waren, wurden Feuer in der Stadt gemeldet. Hier war offenbar ein Brandstifter unterwegs, der gezielt Mülltonnen an verschiedenen Stellen der Innenstadt anzündete. Dazu wurden weitere Feuerwehren aus Linter, Eschhofen, Offheim und Ahlbach angefordert, die die Brände auf dem Marktplatz, in der Weiersteinstraße, bei der Staatsanwaltschaft und dem Amtsgericht in der Walderdorffstraße sowie in einem Nebengässchen löschten.
In der Weiersteinstraße verletzte sich der 76-jährige Hausbewohner beim Versuch, selbst zu löschen, und musste mit dem Rettungswagen wegen des Verdachts auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Bei diesem Brand wurde auch ein Auto durch die Flammen beschädigt.
In der Walderdorffstraße wurde durch einen Brand die Fassade des Amtsgerichts in Mitleidenschaft gezogen, weil die brennenden Mülltonnen direkt vor dem Eingang standen. Rauch drang in das Gebäude. Bei einem weiteren Feuer unweit des Amtsgerichts hörten die Anwohner einen lauten Knall und erkannten die Gefahr sofort. Die Feuerwehr verhinderte durch rasches Eingreifen, dass das Feuer auf das Haus übergriff. In der Johannes-Mechtel-Straße griffen die Flammen von der Mülltonne auf einen Baum über. Hier verhinderten die Einsatzkräfte einen weiteren Gebäudeschaden.
Während die über 120 Einsatzkräfte der Feuerwehren die Brände löschten, fuhren mehrere Streifenwagen der Limburger Polizei durch die Straßen der Innenstadt auf der Suche nach dem oder den Tätern. Der Gesamtschaden wird derzeit auf etwa 200.000 Euro geschätzt.
Aufgrund der eingehenden Meldungen der Brände ist denErmittlern zufolge davon auszugehen, dass der oder die Täter sich stadtauswärts bewegte. Die Ermittlungen wurden noch in der Nacht durch die Kriminalpolizei Limburg übernommen. Die Polizei bittet in diesem Zusammenhang dringend um Hinweise aus der Bevölkerung. Sollten in der Nacht verdächtige Beobachtungen gemacht worden sein der verdächtige Personen in der Limburger Innenstadt gesehen worden sein, bittet die Polizei in Limburg Zeugen, sich unter der Telefonnummer (06431) 91400 zu melden.