Vor 70 Jahren wurde die Staatliche Glasfachschule in Hadamar gegründet. Mit drei Festtagen und einem bunten Programm begeht die Schule vom 19. bis zum 21. September ihr Jubiläum.
Von Kerstin Kaminsky
Der kommissarische Schulleiter Holger Schmidt (v. l.) und Fachlehrerinnen Karin Kuban-Scheel und Andrea Hebgen sowie Studiendirektor Burkhard Meuser haben die Festtage zum Jubiläum organisiert. Foto: Kerstin Kaminsky
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HADAMAR - Vor 70 Jahren wurde die Staatliche Glasfachschule in Hadamar gegründet. Seither haben dort tausende junge Menschen ihre Ausbildung zum Glaser, Glasveredler, Glasmaler oder Glasapparatebauer absolviert. Mit drei Festtagen und einem bunten Programm von Workshops, Fachvorträgen, einem Sommerfest und einem "Tag der offenen Tür" begeht die Schule vom 19. bis zum 21. September ihr Jubiläum.
Das figurenreiche Fenster einer alten Kirche, die bunte Glaswand eines modernen Cafés, funktionale Möbel in scheinbarer Leichtigkeit, filigrane Laborgeräte für die chemische Industrie oder dekorativ gestaltete Vasen - überall sind Glasfachleute am Werk gewesen, und viele von ihnen gingen in Hadamar zur Schule.
Die seit 1949 existierende Staatliche Glasfachschule Hadamar ist eine der wenigen Fachschulen Deutschlands, die im Bereich "Glas" Theorie und Praxis eng miteinander verbindet. Die eigenen Werkstätten für den praktischen Unterricht bieten optimale Voraussetzungen, das erlernte Wissen auch umzusetzen. Das Bildungsangebot reicht von der mehrjährigen Berufsfachschule mit Berufsabschluss über den fachtheoretischen Blockunterricht der Dualen Ausbildung bis zur zweijährigen Fachschule mit dem Abschluss als staatlich geprüfter Techniker.
In Kooperation mit dem Bundesinnungsverband (BIV) des Glaserhandwerks gibt es in Hadamar zudem die Möglichkeit, den Meistertitel in einem glasbe- oder -verarbeitenden Beruf zu erlangen.
Die enge Verbindung zum BIV zeigt sich auch in dem gemeinsamen Sommerfest am Freitagnachmittag, dem zweiten Tag der Jubiläumsfeier. "Wir wollen, dass die Betriebe den Schulterschluss mit der Schule sehen, damit mehr Leute in die Ausbildung genommen werden", sagt Studiendirektor Burkhard Meuser, der maßgeblich für den Standort Hadamar als Teil der Staatlichen Glasfachschule Weilburg-Hadamar verantwortlich ist. Beim Stichwort Schulterschluss wünscht er sich zudem, dass Arbeitgeber aus dem Bereich der Glasverarbeitung den Beruf durch ein verändertes Lohngefüge attraktiver machen.
Neben dem Wiedersehen mit vielen Ehemaligen freut sich Meuser beim Sommerfest auf die Auftritte der Band "Teachers Despair" von der Fürst-Johann-Ludwig-Schule. Als weitere Höhepunkt des Tages wird ein Film über die Entwicklung der Glasfachschule erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. An allen drei Festtagen können die Besucher an der Verlosung wertvoller Glasmöbel teilnehmen. Hauptgewinn ist ein Schreibtisch mit integriertem Personalcomputer.
Glaskünstler haben kreative Wurzeln in Hadamar
Namhafte Glaskünstler haben ihre kreativen Wurzeln in Hadamar, und so ist die Schule auch international anerkannt. Aus fast allen Erdteilen haben sich schon Schüler und Gaststudenten angemeldet. "Ein Lehrer von uns ist sogar nach China gereist und hat dort gezeigt, wie man Glas graviert", erzählt der kommissarische Schulleiter Holger Schmidt stolz. Als Teil des Schuljubiläums eröffnet am Donnerstagabend im Hadamarer Glasmuseum die Sonderausstellung "Kurt Eiselt und KollegInnen der Glasfachschule Hadamar". Neben dem für seine innovative Glasmalerei berühmt gewordenen Eiselt - der vor Kurzem im Alter von 97 Jahren gestorben ist - zeigt die Ausstellung Exponate von acht derzeitigen und elf ehemaligen Lehrern, die im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ihr Wissen an die Schüler vermittelt haben.
Beim "Tag der offenen Tür" am Samstag zwischen 10 und 15 Uhr werden alte und neue Techniken der Glasverarbeitung in den verschiedenen Werkstätten der Glasfachschule gezeigt.
