Bürgermeister Marius Hahn fordert das Land auf, das Zentrum auf der Dietkircher Höhe bald zu öffnen, damit Senioren für die Impfung nicht nach Wiesbaden fahren müssen.
Von red
Ein Pieks, der vor Corona schützt: Den sollen Hochbetagte nach Ansicht des Limburger Bürgermeisters so schnell wie möglich im Impfzentrum auf der Dietkircher Höhe bekommen, damit sie nicht dafür umständlich nach Wiesbaden fahren müssen. Symbolfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
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LIMBURG - Für die Corona-Impfung ins Impfzentrum nach Wiesbaden fahren zu müssen, das ist aus Sicht des Limburger Bürgermeisters Marius Hahn (SPD) für viele Senioren kaum zu bewerkstelligen. Er hat deshalb in einem Schreiben an die hessischen Minister Peter Beuth und Kai Klose noch einmal die schnellstmögliche Öffnung des lokalen Impfzentrums in Limburg gefordert.
2600 Bürger im Landkreis sind älter als 80 Jahre
Die Bürgermeisterin und die Bürgermeister der Städte und Gemeinden im Landkreis hatten schon am vergangenen Donnerstag vom Land eine schnellstmögliche Öffnung des Impfzentrums in Limburg gefordert, um eine möglichst gute Versorgung der Senioren zu ermöglichen und ihnen eine Fahrt zum Impfzentrum in Wiesbaden zu ersparen. Auch der Limburger Bürgermeister hat diese Forderung unterstützt. In einem nun in der Verwaltung eingegangenen Schreiben an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aller Städte und Gemeinden in Hessen zur "Hessischen Impfstrategie" halten die Minister Peter Beuth (Innenminister) und Kai Klose (Minister für Soziales und Integration) an dem Konzept mit zunächst sechs regionalen Impfzentren fest. Danach müssten die Personen der höchsten Priorisierungsgruppe, Frauen und Männer, die 80 Jahre und älter sind, sowie Personal der Altenpflege und der Rettungsdienste, aus dem Landkreis zum Impfen nach Wiesbaden.
"Aus Teilen des Landkreises ist die Landeshauptstadt mit dem Auto nur durch eine mehrstündige Hin- und Rückfahrt erreichbar."
Marius Hahn, Bürgermeister
Hahn hat das Schreiben der beiden Minister zum Anlass genommen, sich noch einmal für die Öffnung des lokalen Impfzentrums auf der Dietkircher Höhe einzusetzen. Er hält es für falsch, über 80-Jährige aus dem Landkreis in Wiesbaden impfen zu lassen. "Aus Teilen des Landkreises ist die Landeshauptstadt mit dem Auto nur durch eine mehrstündige Hin- und Rückfahrt erreichbar", schreibt Hahn und verweist darauf, dass der Weg mit öffentlichen Verkehrsmitteln für die Personengruppe nicht zumutbar sei. Allein in der Stadt Limburg leben über 2600 Frauen und Männer, die 80 Jahre und älter sind.
In seinem Schreiben verweist Limburgs Bürgermeister auch auf die Praxis im benachbarten Rheinland-Pfalz, das bei seiner Impfstrategie auf lokale Impfzentren setze. Hahn bittet die beiden Minister darum, ihre Strategie noch einmal zu überdenken, um den Senioren aus dem Landkreis die beschwerliche Fahrt zu ersparen. Werde die Impfung zeitnah in Limburg und damit in Wohnortnähe der über 80 Jahre alten Bürger des Landkreises vorgenommen, führe dies zu einer deutlich größeren Akzeptanz, ist Hahn überzeugt.
Die Kreisstadt habe den Landkreis in den vergangenen Wochen dabei unterstützt, das lokale Impfzentrum zeitnah einsatzbereit zu bekommen. Limburg habe die Führung der Buslinie 6 ihrer Stadtlinie verlängert, sodass sie nun direkt das Impfzentrum mit einer eigenen Haltestelle anfahre. Die Stadt werde diesen unterstützenden Weg auch weiterhin beschreiten. Derzeit laufe in der Stadtverwaltung eine Anfrage nach einer personellen Abordnung an den Landkreis, um diesen bei seinen Corona-Aufgaben zu unterstützen, berichtet Hahn.