Einst als Volksbildungswerk nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, lockt die Kreisvolkshochschule Limburg-Weilburg mittlerweile jedes Jahr 20000 Teilnehmer an. Im Wintersemester soll das 70-jährige Bestehen gefeiert werden.
Von red
Seit 70 Jahren können sich die Bürger im Landkreis Limburg-Weilburg an der Volkshochschule weiterbilden. Das wird im Herbst gefeiert. Foto: Christoph Soeder/dpa
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LIMBURG-WEILBURG - Etwa 20 000 Teilnehmer wollen sich jedes Jahr im Landkreis Limburg-Weilburg weiterbilden, fit halten oder einem Hobby nachgehen und buchen deshalb einen Kurs der Kreisvolkshochschule. Die Angebote des Fachbereichs Gesundheit sind dabei besonders stark gefragt, heißt es seitens der vhs. Angewachsen sei aber auch die Zahl der Deutschkurse, die meist von EU-Ausländern und Flüchtlingen besucht werden.
Für das neue Herbstsemester hat sich die Kreisvolkshochschule einige besondere Veranstaltungen einfallen lassen. Denn es gibt etwas zu feiern: Die Einrichtung besteht im Kreis seit 70 Jahren.
1949 wurde das Volksbildungswerk des Landkreises Limburg als Verein gegründet, unter der Leitung von Schulrat Wolfgang Scholz. In dessen persönlichen Aufzeichnungen ist zu lesen: "Die erste materielle Hilfe erfolgte durch US-Offizier Dean. Er stellte seinen Wagen nebst Fahrer und Filmvorführgeräten zur Verfügung. Lichtbildervorträge und Filmvorführungen bestimmten die Arbeit des Volksbildungswerkes in den ersten Jahren."
1974 verschmelzen Weilburg und Limburg
Zwei Jahre später wurde auch im Oberlahn-Kreis ein Volksbildungswerk mit Sitz in Weilburg gegründet. Werner Langschied übernahm die Geschäftsführung und stellte anno 1959 fest, dass in 22 Gemeinden des Oberlahnkreises, also fast flächendeckend, Veranstaltungen stattfanden. Ende der 1960er Jahre wurden die beiden Volksbildungswerke umbenannt und firmieren unter Volkshochschule. Nach der Fusion der beiden Landkreise gab es ab Dezember 1974 nur noch eine vhs im Kreisgebiet: die Kreisvolkshochschule Limburg-Weilburg, deren Geschäftsführer Giovanni Da Via (Limburg) war, vertreten durch Klaus Gelbhaar (Weilburg).
BESONDERES ZUM JUBILÄUM
Ihren regional eingefärbten Krimi "Winzersterben" stellt Andrea Wagner am Montag, 16. September, 19 Uhr, im Rosenhang-Museum in Weilburg vor. Dazu werden Weine aus dem elterlichen Weingut verkostet. Der Eintritt kostet fünf Euro.
Die "Lange Nacht der Weiterbildung" findet deutschlandweit am Freitag, 20. September, statt. Ab 18 Uhr werden in der Adolf-Reichwein-Schule in Limburg Workshops und Schnupperkurse angeboten wie zum Beispiel Line-Dance, spanische Tapas oder Luftaufnahmen mit der Drohne.
Regina Dieterle liest am Mittwoch, 16. Oktober, 19 Uhr, im Haus der vhs in Limburg, Diezer Straße 33, aus ihrer Biografie "Theodor Fontane"Sie stellt den Apotheker, Journalisten und Erzähler mit allen Facetten seines Lebens dar. Eintritt frei.
Der Profifotograf Reiner Harscher (Friedrichsdorf) weckt am Montag, 28. Oktober, 19 Uhr, in der Stadthalle Limburg die "Sehnsucht nach Afrika"Die Reise beschreibt Afrikas einzigartige Tierwelt bis hin zu den Menschen traditioneller Kulturen. Eintritt frei.
Roman Poseck, Präsident des Staatsgerichtshofes des Landes Hessen, referiert am Donnerstag, 7. November, 19 Uhr, in der Limburger Stadthalle über den "Rechtsstaat Deutschland - eine aktuelle Standortbestimmung"Bei seinem Vortrag kann er auf seine Erfahrungen als Präsident des Oberlandesgerichts Frankfurt zurückgreifen. Eintritt frei.
Kurt Leuninger (Löhnberg) zeichnete für diese positive Entscheidung als staatsbeauftragter Landrat verantwortlich. Er ist der Volkshochschule bis zum heutigen Tage treu verbunden, von 1974 bis 2015 gehörte er dem vhs-Vorstand an.
Durch das im Jahr 1970 verabschiedete hessische Volkshochschulgesetz erfuhr die Erwachsenenbildung erheblichen Antrieb. Die Teilnehmerzahlen stiegen im Kreisgebiet deutlich an. In allen Kommunen des Landkreises betrieb die vhs eine ehrenamtlich geführte Außenstelle, von Waldbrunn über Weilmünster bis Bad Camberg.
In der Verantwortung des langjährigen vhs-Vorsitzenden Günter Schmitt richtete die Volkshochschule Anfang der 1990er Jahre ein Weiterbildungszentrum ein. Hier fanden in erster Linie die Sprachkurse für Aussiedler sowie EDV-Kurse statt.
Seit 1994 steht die vhs unter der Leitung von Direktor Michael Schneider, der für den Kursbetrieb die bis dahin verbindliche Mindestteilnehmerzahl von zehn auflöste und somit Kleingruppen im Sprachen- und EDV-Bereich ermöglichte.
Das kleine Jubiläum will das Team um Direktor Schneider im neuen Semester, das am 2. September beginnt, mit einigen Veranstaltungen feiern. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.vhs-limburg-weilburg.de. Die neuen Programmhefte sind ab der ersten Augusthälfte erhältlich.