Steigende Kosten erfordern Beitragsanpassung

LIMBURG-OFFHEIM - Ein paar Euro mehr: Bei der Hauptversammlung des Hallenbadvereins Offheim haben die Mitglieder ab 2020 eine moderate Beitragserhöhung beschlossen. Die Kosten der Einzelmitgliedschaft steigen dann von 86 auf 90 Euro, die Familienkarte von 172 auf 180 Euro.

Die dadurch erzielten Mehreinnahmen decken einerseits die Mehrkosten durch den gestiegenen Mindestlohn. Zudem laufen die bisherigen Verträge mit der EVL aus. Strom und Wärme werden dann pro Jahr um 5000 Euro teurer.

Nach den großen Sanierungen der Vergangenheit wollte sich der Hallenbadverein für 2018 lediglich auf den Erhalt der Betriebssicherheit und kleinere Reparaturen beschränken, berichtete der Vorsitzende Georg Westerfeld.

Doch dann hätte die Technik einen Strich durch die Planung gemacht: Nicht nur die beiden großen Umwälzpumpen für das Beckenwasser mussten saniert werden, auch der Wärmetauscher zur Beckenwassererwärmung ging kaputt.

"Trotz der ungeplanten Ausgaben sind wir finanziell mit einem blauen Augen davon gekommen", sagte Schatzmeister Winfried Weimer. Denn eine Zwangsspende über 20 000 Euro wie auch die zusätzlichen Einnahmen von der Bundespolizei, deren Auszubildende das Bad zu Übungszwecken nutzen, trugen zu einem positiven Jahresergebnis bei.

Für das Jahr 2019 ist der Austausch der Decken von Bad und Umkleiden vorgesehen. Auch die Beckenfolie möchte der Vorstand erneuern. Diese Investitionen sind aber nur unter der Voraussetzung möglich, dass der erhoffte Zuschuss in Höhe von 50 000 Euro aus dem Landesförderprogramm SWIM bereits in diesem Jahr fließt. Die Stadt Limburg hat zudem eine Förderung von 30 000 Euro zugesagt.

Auch Fliesenarbeiten in den Nebenräumen des Bades stehen in diesem Jahr an. Dazu, wie üblich, Wartung und Instandhaltung der Technik. Das Gesamtvolumen der Arbeiten wird mit 150 000 Euro beziffert, ein großer Teil davon erfolgt in Eigenleistung der Mitglieder. So hat zum Beispiel die Bundespolizei bereits angekündigt, beim Abriss der alten Decke mit anzupacken.

Sollten alle Maßnahmen in diesem Jahr realisiert werden, verlängert sich die Sommerpause. Dann bleibt das Bad über die großen Ferien hinaus bis Ende August geschlossen.

Derzeit gehören 5591 Mitglieder dem Hallenbadverein an. "Das sind nur 20 Leute weniger als im Vorjahr", erläuterte Wolfgang Dillhöfer, der zweite Vorsitzende. Zwar hätten sich rund 700 Schwimmer abgemeldet, doch sei diese Zahl durch Neuanmeldungen nahezu kompensiert. Fast 950 Familien mit zusammen 1170 Kindern und Jugendlichen gehören zu den Mitgliedern, dazu kommen 332 einzelne Schüler und Studenten. Die Zahl der Einzel-Erwachsenen liegt bei 1851.

Der größte Mitgliederanteil liegt im Altersbereich bis 16 Jahre. Nur wenig junge Erwachsene gehören zum Verein, dafür steigt die Zahl ab Mitte 30 wieder deutlich an. Die ältesten Schwimmer sind über 90 Jahre alt.

In der Diskussion um die Höhe der Beitragsanpassung fanden es einige Anwesenden sinnvoll, nicht nur auf 90 Euro pro Einzelperson zu erhöhen, sondern auf 100 Euro. So könnten finanzielle Reserven geschaffen werden. "Es gibt im ganzen Umkreis kein Bad, das günstiger ist als Offheim", so die Argumentation.

Für Mitglieder, die einmal wöchentlich kommen, läge selbst bei 100 Euro Jahresbeitrag der kalkulierte Einzelpreis noch unter zwei Euro. "Warum sparen wir für die 5000 Mitglieder, wo nur doch nur wenige sich auch in der Vereinsarbeit engagieren?", wurde moniert.

In der Abstimmung sprach sich jedoch eine deutliche Mehrheit für die niedrigere Beitragserhöhung aus. "Wir wollen nicht riskieren, dass uns Mitglieder aus finanziellen Gründen abspringen", sagte Dillhöfer.