Benefizrockkonzert für Brandopfer aus Mengerskirchen
Am Samstagabend zelebrierten d "Inside Out", "Kerner" sowie "Bigfoot" unter dem Motto "Wir rocken für die Brandopfer in Mengerskirchen" ein Benefizkonzert in der Eventwerkstatt Wetzlar.
Von Christian Lademann
Die Classic-Rock-Coverband "Bigfoot" aus Dillenburg mit Sänger Armin Fiedler heizt den Fans beim Benefizkonzert ein. Foto: Christian Lademann
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WETZLAR - Wenn "Amadeus" mit "99 Luftballons" unterwegs ist, in der "Detroit Rock City" so manche "Wunder geschehen" oder nach "Narcotic" noch der "Doctor Doctor" gerufen wird, dann haben sich gleich drei Bands mit unterschiedlichem Repertoire mit großem Spaß und Spielfreude den Staffelstab weitergereicht - und das auch noch für einen guten Zweck. Am Samstagabend zelebrierten die Rock-Coverband "Inside Out", die Nena-Tribute-Band "Kerner" sowie die Classic-Rock-Coverband "Bigfoot" unter dem Motto "Wir rocken für die Brandopfer in Mengerskirchen" ein mitreißendes Benefizkonzert in der Eventwerkstatt Wetzlar.
Der Erlös kommt der Mengerskirchener Familie zu Gute, die bei einem Wohnhausbrand Ende November zwei Töchter sowie ihr Zuhause verlor.
"Als ich von dem Unglück in der Zeitung gelesen hatte, hat mich das unheimlich berührt", bekundet Kerner-Frontfrau Tanja Kühn an dem Abend. Also trommelte Kühn zusammen mit ihrer Band zwei weitere befreundete Bands aus Mittelhessen für einen rockigen Benefizabend zusammen und fand in Eddy und Edeltraud Frühwirth weitere Unterstützer, die ihre Eventwerkstatt im Wetzlarer Dillfeld als Veranstaltungsort zur Verfügung stellten - und das obwohl dort gerade die Zirkusshow "Mother Africa" für ihre anstehende Tournee mit Show-Premiere am 22. Dezember in der Eventwerkstatt probt und extra eine Probenpause einlegte. Bedauerlich fand Kühn nur, dass mit knapp 50 Leuten vor der Bühne der Besucherzuspruch etwas mager war.
Dennoch ging es am Samstag ebenso rockig-heiß her vor der dort aufgebauten Armenviertel-Wellblechhütten-Kulisse der Afrikashow. Mit den Zeilen "Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft" und "Ich glaube, dass die Welt sich nochmal ändern wird und dann Gut über Böse siegt" lieferte das Merenberger Quintett "Inside Out" um Sänger Mario Brückner mit der Toten-Hosen-Nummer "Wünsch dir was" einen positiv-zuversichtlich gestimmten Volldampfkracher zum Auftakt ab. "Da sind wir auf jeden Fall mit dabei", lautete nämlich die Antwort auf die Anfrage seitens Kühns.
Die rockige Show von "Inside Out" behielt ihr Tempo und einen wirklich beachtenswerten Livesound durchweg bei: Mit Rockhits wie "Sex on fire" (Kings of Leon), "Kryptonite" (3 Doors Down), "I want it all" (Queen) oder auch einer deftigen Version von Falcos "Rock me Amadeus" gestaltete die Truppe gewissermaßen ein Lieblings-Rock-Mixtape der vergangenen drei Jahrzehnte.
"Mother Afrika" legt extra Probenpause ein
Die Neue-Deutsche-Welle- und Pop-Attitüde der Sängerin Nena hatten sich "Kerner" auf die Fahne geschrieben. Mit einem ähnlichen lieblich-sanften Sprechton und diesem mitunter frech-launischen Unterton im Gesang wuselte Tanja Kühn am Mikrofon umher. Bis es zum Abschluss des Sets die lang ersehnten "99 Luftballons" gab, durften sich die Fans deutschsprachiger Popmusik auf Nena-80er-Songs wie "Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann" oder "Wunder geschehen" freuen.
Zum Finale ging es zurück in die Siebziger Jahre: "Bigfoot" aus Dillenburg ließen die rockigen Psychedelic-, Glam- und Hippie-Monster los. Schon wie in Trance versetzt, verkündete Sänger Armin Fiedler den "Midnight Moses" (The Sensational Alex Harvey Band), jede Menge Liebe mit "Whole lotta love" (Led Zeppelin) und verehrte schließlich die "Black Magic Woman" (Santana). Zu dem fetzigen Latin-Rock-Hit trat als spontaner Gastmusiker Benick Pompydou Dominick von der "Mother Africa"-Showband als rhythmische Verstärkung hinter das Percussion-Set.