Es sind zwei Themen, die gemeinsam betrachtet den Weg zum neuen Merenberger Supermarkt und Autohof sicherer machen sollen - vor allem für Fußgänger und Radfahrer.
Von Ulrike Sauer
Redakteurin Weilburg
Kaum offiziell aus dem Ort raus, wird meist auch schon wieder Gas gegeben. Das bringt Fußgänger und Radfahrer, die zum Supermarkt wollen, jedoch in Gefahr. Deshalb ist jetzt ein Geh- und Radweg entlang des Feldes im Gespräch. Foto: Ulrike Sauer
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Merenberg. Es sind zwei Themen, die gemeinsam betrachtet den Weg zum neuen Merenberger Supermarkt und Autohof sicherer machen sollen - vor allem für Fußgänger und Radfahrer. Und sie sollen die Menschen natürlich dazu animieren, zum Einkaufen auch mal das Auto stehen zu lassen.
Der Merenberger Ortsbeirat hatte immer wieder beobachtet, wie Menschen, die im Industriegebiet arbeiten oder wohnen, entlang der Industriestraße gehen. Eine gefährliche Situation, denn zum einen fehlt dort ein fester Gehweg, zum anderen ist dort auch die Ortsdurchfahrt schon wieder beendet. Etwa ab Höhe des Feuerwehrhauses, wo das Ortsausgangsschild steht, beschleunigen wohl die meisten Autofahrer wieder, bevor sie vor dem neugebauten Kreisel abbremsen. Damit Fußgänger und Radfahrer künftig sicherer auf dem kürzesten Weg sind, hat der Ortsbeirat Merenbergs vorgeschlagen, zu überprüfen, ob ein Geh- und Radweg auf der linken Seite vom Industriegebiet aus Richtung Allendorf gebaut werden könnte. Außerdem schlug das Gremium vor, das Ortseingangsschild hinter den Kreisel Richtung Allendorf zu versetzen.
Die SPD-Fraktion, der Ortsvorsteher Thomas Schamp auch angehört, griff das Thema nun für die Gemeindevertretersitzung auf. Sie stellte zwei Anträge dazu, die am Ende einstimmig auf den Weg gebracht wurden - mit weiteren Anregungen als Hausaufgaben für Bürgermeister Oliver Jung (SPD) versehen.
Antragsteller Jürgen Wenzel, Fraktionsvorsitzender der SPD, erklärte, dass seiner Fraktion bewusst sei, dass der Bau nicht von heute auf morgen umgesetzt werden könne, "aber man muss einfach mal anfangen und den ersten Schritt gehen". Deshalb solle der Gemeindevorstand zunächst prüfen, ob entlang der Straße ein Gehweg gebaut werden könne und welche Kosten dabei auf die Gemeinde zukämen. Jung erklärte zu diesem Punkt später, dass ein Streifen Land, das derzeit als Feld genutzt werde, der Gemeinde gehöre und deshalb keine Kosten für den Landankauf mehr entstünden.
Auch mal am Ortseingang blitzen
Das befürchtete nämliche CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Schuh. "Wir werden uns nicht alles, was wir uns wünschen, in den nächsten Jahren auch finanziell leisten können", sagte er. Gegen eine Prüfung spreche zunächst nichts, es sei aber fraglich, ob jetzt bereits der richtige Zeitpunkt für eine Umsetzung gekommen sei. Denn noch werde das Gewerbegebiet weiter ausgebaut. Er schlug in diesem Zuge noch eine zweite Prüfung vor: ob nicht vom Seeweiher kommend Richtung Rückershausen auch ein Gehweg gebaut werden könne. Denn auch dort seien ihm schon oft Fußgänger auf der kurvenreichen Strecke aufgefallen. Bürgermeister Jung versprach, das mit aufzunehmen.
Auch Grünen-Fraktionsvorsitzender Walter Eigenbrodt sagte, dass der erste Schritt mit dem Antrag gemacht sei: "Wir haben erkannt, dass dort eine Gefahr für Menschen entsteht." Der Publikumsverkehr im Industriegebiet nehme zu und deshalb sei auch der zweite Antrag der SPD zum Ortsschild stimmig. Auch er hatte noch eine Anregung für den Bürgermeister: die Zuwegung von Allendorf aus zu beobachten. Die Fußgänger würden über die Friedenstraße zur Albert-Wagner-Schule gehen und von dort den Wirtschaftsweg über die Felder zum Supermarkt nutzen. Allerdings sei der Weg in einem schlechten Zustand. Würde dieser hergerichtet, sei es für die Allendorfer sicher auch attraktiver, auch mal zu Fuß oder mit dem Fahrrad einkaufen zu gehen.
Das Versetzen des Ortseingangsschilds würde zudem die Situation entschärfen, erklärte Gerold Iske (SPD), der den entsprechenden Antrag gestellt hat. Aktuell endet die Ortsdurchfahrt etwa auf Höhe des Feuerwehrhauses, Industriestraße, Ecke Benzstraße. Ab dort sei die Geschwindigkeit für den Verkehr wieder freigegeben, bis zum Kreisverkehr. "Es hat sich sicher jeder schon dabei ertappt, wie an dieser Stelle automatisch wieder der rechte Fuß aufs Gaspedal geht", sagte er. Er denke, dass eine Versetzung des Ortsschildes rechtlich kein Problem sein sollte. Und schlägt auch gleich den passenden Standort vor: In der Flucht, wo Supermarkt und Autohof beginnen und jetzt ein Schild auf die geänderte Verkehrsführung hinweist.
Das Ortsschild allein animiert nicht zum Bremsen
Die CDU reagierte zunächst zurückhaltend. Ob eine Versetzung wirklich zur Verbesserung der der Verkehrssicherheit beitrage, fragte Markus Kühmichel. Er schlug deshalb noch einmal eine Begehung mit dem Kreisbauamt vor. Susanne Müller unterstützte den Punkt noch einmal, dass das Ortsschild allein Autofahrer nicht animiere, abzubremsen. Es fehle einfach die Bebauung auf der anderen Seite der Industriestraße. Sie schlug deshalb vor, auch mal am Ortsausgang beziehungsweise Ortseingang der Industriestraße zu blitzen, statt immer nur in der Mitte des Abschnitts. Walter Eigenbrodt erklärte, dass Iskes Ausführungen einleuchtend seien und die Grünen dem Vorschlag so zustimmen könnten.