Gertrud Brendgen, Gerhard Weil und Christel Wolf haben eine geplante Neuauflage der Schulchronik von 1947 bis 1969 aus Villmar-Seelbach vorgestellt.
VILLMAR-SEELBACH - Im voll besetzten "Café Miteinander" im kleinen Saal der Seelbachtal-Halle wurde am Sonntagnachmittag von Gertrud Brendgen, Gerhard Weil und Christel Wolf eine geplante Neuauflage der Seelbacher Schulchronik von 1947 bis 1969 vorgestellt.
Orts-Chronistin Christel Wolf hatte dafür die ursprünglichen, in alter Handschrift verfassten Texte mit Hilfe von Magdalene Dienst und Liesel Stoll "übersetzt" und abgeschrieben; Uli Pfeiffer half beim Korrekturlesen.
Eingeklebte Zeitungsartikel werden sorgsam abgetippt
Auch die von den ursprünglichen Chronikschreibern eingeklebten Zeitungsartikel wurden sorgsam abgetippt.
In diesen 22 Jahren führten bis zur Schließung der Schule die drei Schulleiter dieser Zeit die Chronik - und jeder tat dies auf seine eigene Weise und in seiner Handschrift. Ereignisse der einzelnen Schuljahre sowie Einträge mit Zeitungsartikeln dokumentieren auf eindrucksvolle Weise das Dorfgeschehen, die schulische Entwicklung und auch politische Ereignisse.
Die Chronik wurde von folgenden Schulleitern geführt: August Stamm leitete die Schule von 1916 bis 1959 - sein letzter offizieller Eintrag lautet: "Wegen Erreichung der Altersgrenze trete ich am 31.3.1959 in den Ruhestand." Als Besonderheit hat er auch die Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Gesangsvereins in die Chronik eingeklebt. Auf deren Rückseiten findet sich ein Teil einer Zeitschrift mit einem Text über den Weilburger Vormärz 1848, der im damals etwa 100 Jahre zurücklag. Auch diese interessanten Erlebnisse sind in der neuen Chronik eingearbeitet.
Dr. Rudolf Schnuchel wurde angeblich nach Seelbach strafversetzt. Er war dort von 1959 bis Ende 1965. Hans Teetzmann leitete danach die Schule bis zur Schließung 1969. In seiner Ära entstanden erstmalig Fotos der einzelnen Schulklassen, die ebenfalls in die neue Chronik mit aufgenommen werden.
Weiterhin hat Christel Wolf die "Entstehung und Weiterführung der Dorfchronik ab 1969" zusammengestellt. Daran "Wie die Schulchronik zurück nach Seelbach kommt", erinnert schlussendlich Gerhard Weil mit einem Beitrag.
Der erste Band soll
auch "übersetzt" werden
Wie das Schulchronik-Team verriet, soll auch der erste Band der Seelbacher Schulchronik aus den Jahren 1817 bis 1920 "übersetzt" werden.
Als 1969 die Grundschule geschlossen wurde, lautete der letzte Eintrag von Hans Teetzmann: "Im Frühjahr 1969 verdichteten sich die Gerüchte, daß die Grundschule zum kommenden Schuljahresbeginn aufgelöst werden sollte".
Und etwas später ist zu lesen: "Mit den Stimmen aller Gemeindevertreter wurde beschlossen, ab 1.9.1969 die Grundschule in Seelbach aufzulösen und mit allen schulpflichtigen Kindern der Gemeinde die Verbandsschule in Runkel zu besuchen. In der Hoffnung, daß alle Wünsche der Eltern in Erfüllung gehen und damit keine späteren Zweifel diesen entscheidenden Schritt bereuen, schließe ich als letzter Schulleiter der Volksschule Seelbach diese Chronik mit dem Bild der Schulkinder des 1. - 4. Schuljahres und ihrer Lehrer - aufgenommen im Juni 1969."
Gerhard Weil fügte noch an, dass das Chronik-Team gerne noch weitere Texte und Bilder aus dieser Zeit mit aufnimmt, bevor die fertigen Unterlagen in Druck gehen.