Alles war geplant und in Vorbereitung. Doch dann kam die Coronakrise. Ahausen kann seinen "Geburtstag" deswegen in diesem Jahr nicht feiern. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Von Olivia Heß
Redakteurin Wetzlar
Die Vorfreude auf die Veranstaltungen des Festjahrs in Ahausen ist gedämpft. Wegen der Corona-Pandemie werden alle Termine ins nächste Jahr verschoben. Foto: Olivia Heß
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Weilburg-AhausenEin Jahr lang wollte Ahausen feiern. Schließlich wurde das Dorf vor 700 Jahren erstmals urkundlich erwähnt. Doch dann breitete sich im Frühjahr das Coronavirus aus und machte dem Weilburger Stadtteil einen Strich durch die Rechnung. Nun also müssen sich die Bürger gedulden. Aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Und so will man in Ahausen 701 Jahre nach der urkundlichen Ersterwähnung das Festjahr nachholen. Diese Entscheidung hat der eigens gegründete Verein "700 Jahre Ahausen" einstimmig getroffen, wie Berthold Grün, der Vorsitzende, erklärt. Die in diesem Jahr abgesagten Veranstaltungen sollen allesamt im nächsten Jahr nachgeholt werden.
Die Termine dafür stehen auch schon fest: Die Grenzwanderung wird den Auftakt machen - und zwar am 28. März. Anstelle der Revivalparty soll nun ein Hexensabbat - eine Art "Tanz in den Mai" - in der Walpurgisnacht vom 30. April auf den 1. Mai stattfinden. Es folgt das Weinfest - am 10. und 11. Juli - sowie das Höfefest am 12. September.
Projektchor macht 2021 einen Neustart
Ein Neustart steht auch dem eigens für das Festjahr gegründeten Projektchor bevor. Denn aufgrund der pandemiebedingten Auflagen sind Proben derzeit nicht möglich. "Wir hoffen, dass wir den Projektchor im nächsten Jahr wieder aufleben lassen können und viele Interessierte dann wieder mitmachen", sagt Grün. Mit seinem Gesang soll der Chor beim Wein- und Höfefest Akzente setzen.
Vor vier Wochen habe man noch die Hoffnung gehegt, dass Wein- und Höfefest - beides Outdoor-Veranstaltungen - in diesem Jahr vielleicht doch noch über die Bühne gehen können. "Doch je mehr Veranstaltungen abgesagt wurden, umso größer wurde die Sorge, ob man die Hygienevorschriften einhalten kann. Außerdem kommt bei einem Mindestabstand von 1,50 Metern und Maskentragen keine Stimmung auf", fasst Grün die Beweggründe zusammen, die letztlich zur Verschiebung der Feierlichkeiten geführt haben.
Verein kommt mit blauem Auge davon
Dabei waren die Vorbereitungen für dieses Jahr weit vorangeschritten, die ersten beiden Veranstaltungen - der Silvester-Galaabend und der Festakt - gar schon vorüber. Am Ende hofft der Verein, dass er aus finanzieller Sicht mit einem blauen Auge davonkommt. Wie Grün erklärt, seien die Lieferanten und Dienstleister kulant gewesen und hätten zugestimmt, für dieses Jahr keine Forderung zu stellen und im nächsten Jahr wieder mit an Bord zu sein. So könne man beispielsweise den bereits gelieferten Wein behalten, die Zahlung werde dann aber erst im nächsten Jahr fällig. "Sonst wäre unser Verein in die roten Zahlen gerutscht", meint der Vorsitzende.
Der Verein "700 Jahre Ahausen", dem Vertreter des Gesangvereins Concordia, der Freiwilligen Feuerwehr, des Heimatvereins, der Landfrauen, der Schützengesellschaft sowie des Turn- und Sportvereins angehören, hatte als Startkapital von jedem teilnehmenden Verein 500 Euro erhalten, um beispielsweise Marketingutensilien wie Tassen und T-Shirts mit dem Logo bedrucken zu können. Dieser Vorschuss sollte ursprünglich durch die Einnahmen zurückgezahlt werden. Da das Geld in diesem Jahr nicht kommt, will Grün dies über den städtischen Zuschuss abwickeln.