Höhlenverein in Weilburg schließt zwei Mitglieder aus
Der für die Kubacher Kristallhöhle verantwortliche Verein hat auf der Hauptversammlung wegen Unstimmigkeiten bei der Abrechnung zwei Mitglieder ausgeschlossen. Auch ein Anwalt wurde eingeschaltet und eine Strafanzeige erstattet.
Von Sabine Gorenflo
Versammlungsleiter bei der Hauptversammlung war Hans-Peter Schick (links). Foto: Sabine Gorenflo
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WEILBURG-KUBACH - Unter den Mitgliedern des Höhlenvereins rumort es. Nachdem die Hauptversammlung am 30. November 2018 wegen fehlender Belege des Schatzmeisters abgebrochen wurde, kamen etwa 70 Interessierte, davon 52 Mitglieder, nun zur Fortsetzung der Versammlung in den "Kubacher Hof".
Der Schatzmeister wurde bereits wegen Unstimmigkeiten bei der Abrechnung suspendiert. Seitdem hat der stellvertretende Vorsitzende Gerd Mathes auch die Funktion des stellvertretenden Schatzmeisters übernommen. Versammlungsleiter war Hans-Peter Schick, der erläuterte, dass es diverse Diskussionen wegen der Abrechnungen gegeben habe.
Anwalt eingeschaltet und Strafanzeige gestellt
Die Leiterin des Höhlenbetriebs und Lebensgefährtin des Schatzmeisters habe Stunden abgerechnet, obwohl sie im Urlaub gewesen sei und der Schatzmeister habe diesen Lohnzettel abgezeichnet, ohne dass sein Stellvertreter diesen abgesegnet habe. Inzwischen sei ein Anwalt eingeschaltet und eine Strafanzeige gestellt worden. Hier würden die Ermittlungen noch laufen.
UMBAU UND NEUER WEG
Parallel zum Besucherbetrieb findet der Umbau des Höhlengebäudes statt. Hier ist mit großem Engagement ein Großteil der Eigenleistungen bei den Umbauarbeiten erledigt worden.
Es gibt auch schon erste Planungen für einen "Phosphorit-Lehrpfad", der als Rundweg an der Höhle beginnen und dort auch enden soll.
"Die Umbauarbeiten und die Organisation des Höhlenbetriebs weden auch im weiteren Jahr 2019 die Vereinsarbeit bestimmen", sagte Gerd Mathes.
Vorgeworfen wurde dem Schatzmeister ebenfalls, dass er nach seiner Suspendierung diverse Unterlagen nicht herausgegeben habe. Die Kasse sei bis Ende 2017 okay gewesen, aber von Oktober bis November würden Belege fehlen.
Bei der Versammlung ging es auch darum, den Vorstand für den Zeitraum des vierten Quartals 2017 zu entlasten. Laut Kassenprüfer seien fehlende Belege in der Buchhaltung nicht vollständig abgedeckt. Zudem hätten sie keinen Einblick in die Lohnstundenzettel 2017 gehabt und könnten somit eine Entlastung nicht ausdrücklich empfehlen.
Sie seien jedoch in Treu und Glauben, dass die Kasse stimme. "Die gesamte Finanzverwaltung muss auf neue Beine gestellt werden", sagte Schick. Auch wenn die Kassenprüfer die Löhne nicht im Detail prüfen konnten, lehnten sie eine Entlastung nicht entschieden ab. Die fehlenden Lohnstundenzettel von 2017 würden vermutlich wegen des Rechtsverfahrens beim Anwalt liegen.
Da die Zahlen trotz der fehlenden Lohnstundenzettel plausibel seien, schlug Schick vor, eine Entlastung zu erteilen. 23 der Mitglieder stimmten mit Ja, 21 mit Nein, acht enthielten sich. Der kommissarische Schatzmeister wurde mit 28 Ja-Stimmen und neun Nein-Stimmen bei 15 Enthaltungen entlastet; der Vorstand mit 21 Ja-Stimmen, 18 Nein-Stimmen bei elf Enthaltungen. Somit wurde mehrheitlich für das vierte Quartal eine Entlastung erteilt.
"Jetzt können alle mal durchatmen und es ist gut für alle, wie es jetzt beschlossen ist", sagte Schick. Nun müsse ein Strich gezogen werden, damit ab sofort vernünftig weiter gearbeitet werden könne.
Die Mitglieder hatten noch über verschiedene Anträge abzustimmen. Die bisherige Leiterin des Höhlenbetriebs und der bisherige Schatzmeister wurden aus dem Höhlenverein ausgeschlossen. Ein Antrag auf Amtsenthebung des Vorsitzenden Uwe Mathes und seines Stellvertreters Gerd Mathes wurde mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Als neuer stellvertretender Schatzmeister wurde bei einer Gegenstimme Thomas Lang ins Amt gewählt.
Gerd Mathes erläuterte anschließend die Vereinstätigkeiten von Dezember 2018 bis April 2019. Die neue Saison begann Ende März 2019 mit der Eröffnung des Höhlenbetriebs. Dazu seien auch schon einige neue Höhlenführer und Kassierer ausgebildet worden. "Im Vergleich zum Vorjahr sind bereits jetzt mehr als 500 Besucher zu verzeichnen", freute sich Mathes.
Am "Tag des Geotops" im September gibt es Sonderführungen und noch weitere Aktionen. Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen soll weiter ausgebaut werden. Ebenso die Kontakte innerhalb des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus.
