Jetzt sind es acht Corona-Infizierte in Limburg-Weilburg
Die Zahl der Corona-Infizierten im Landkreis Limburg-Weilburg steigt auf acht. 74 Menschen sind zurzeit in häuslicher Quarantäne.
Von Mika Beuster
Redakteur Weilburg
Am Dienstag sind im Landkreis Limburg-Weilburg acht Corona-Fälle bestätigt worden.
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Limburg-Weilburg. Am Dienstag sind im Landkreis Limburg-Weilburg acht Corona-Fälle bestätigt worden. Einen Tag zuvor waren es noch vier. 74 Menschen befinden sich derzeit in häuslicher Quarantäne.
Der Landkreis richtet derzeit ein Corona-Testzentrum auf dem Gelände der Kreisabfalldeponie ein. Das hat Kreissprecher Jan Kieserg auf Nachfrage dieser Zeitung bestätigt. Dieses solle am Mittwoch seine Arbeit aufnehmen, wie Kieserg erläutert.
Die Tests sollen in einem Gebäude stattfinden, das für diese Aufgabe besonders hygienisch aufbereitet wurde und sich vom restlichen Betriebsablauf getrennt befindet. Der Kreissprecher weist darauf hin, dass Tests dort nur nach Anweisung von Hausarzt oder Gesundheitsamt mit entsprechender Bescheinigung durchgeführt werden - auf keinen Fall sollten Personen dort hinfahren, die sich ohne Anlass testen lassen wollen.
BESUCHE IN KREISVERWALTUNG NUR NACH ANMELDUNG
Der Krisenstab des Landkreises Limburg-Weilburg hat am Dienstag weitere Maßnahmen beschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen:
In der Kreisverwaltung Limburg-Weilburg, inklusive aller Außenstellen, sind persönliche Vorsprachen ab Mittwoch, 18. März, nur noch nach Terminvereinbarung möglich. Solche Terminvereinbarungen sind unter anderem telefonisch unter 0 64 31-29 60 oder weiteren Servicenummern möglich.
Eine entsprechende Liste mit den Kontaktdaten der Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in der Kreisverwaltung ist auf www.landkreis-limburg-weilburg.de eingestellt.
Bei der Zulassungsstelle ist zudem über die Homepage des Landkreises auch eine Online-Terminvereinbarung möglich.
Keiner wird ohne ärztlichen Anlass getestet
Nur Personen, die zuvor eine Testung von Ärzten angeordnet bekommen haben, erhalten vom Gesundheitsamt die genauen Anfahrtsdaten, wie Kieserg erläutert.
Ein Corona-Patient wird derzeit nach Angaben des Kreises im Limburger St. Vinzenz-Krankenhaus stationär behandelt. Patientenbesuche sind dort mittlerweile generell untersagt, Ausnahmen können für besondere Fälle bei den Stationen beantragt werden - etwa, wenn Patienten im Sterben liegen oder es sich um Kinder handelt, wie es in der Mitteilung heißt.
Im Weilburger Krankenhaus appelliert Geschäftsführer Peter Schermuly, sich an die Verordnung der Landesregierung für die Einschränkung der Besuche in Krankenhäuser zu halten. Besuche könnten nur in Ausnahmefällen gestattet werden.
Am Dienstag gab es in der Weilburger Hessenklinik zwar noch keinen Corona-Patienten. Vorbereitet sei man allerdings darauf, für den Fall der Fälle, diese auch zu behandeln. Wichtig sei, um dies sicherzustellen, dass unnötiges Risiko vermieden werde, damit nicht Pflegerinnen und Pfleger sowie Mediziner infiziert würden, heißt es in einem Schreiben der hessischen Krankenhausgesellschaft, auf das Schermuly verweist.
Wichtig sei in der Corona-Krise, dass ausreichend Fachpersonal zur Verfügung stehe. Auch in Zeiten des Virus erlitten Menschen weiter Herzinfarkte oder einen Schlaganfall. Wie der Merenberger Bürgermeister Oliver Jung (SPD) mitteilte, befinde sich in seiner Gemeinde ein positiv auf Corona getesteter Bürger. "Dies hat zur Folge, dass unser Kindergarten Tigerente und unsere Schule komplett geschlossen wurden", teilte Jung weiter mit.
"Wir werden heute noch Kontakt zu den im näheren Umfeld betroffenen Personen aufnehmen und diese informieren", schreibt Bürgermeister Oliver Jung in seiner Mitteilung. Er bittet die Einwohner um Verständnis auch für die Betroffenen.
"Die infizierten Personen und auch die, die vorsichtshalber ohne Symptome in häuslicher Isolation oder Quarantäne sind, haben bestimmt nicht vorsätzlich gehandelt. Bitte verhalten Sie sich diesen gegenüber genau so, wie sie behandelt werden wollen im Falle einer Infektion oder Isolation", appelliert der Bürgermeister an den Gemeinschaftssinn. Wohl nicht ohne Anlass: Er betont, es sei zu "unschönen" Situationen gekommen.
Bei dieser Zeitung hatten sich Leser gemeldet, die verunsichert sind über die Vorgehensweise bei Corona-Tests. So berichtet ein Leser, dass er am Freitag zurückgereist sei und sich selbst in Quarantäne begeben habe. Der Kreis teilt mit, dass sich Heimkehrer aus Risikogebieten, wie Italien oder Tirol, beim Bürgertelefon melden sollen.