Jeder kann etwas tun, damit es dem Planeten Erde besser geht. Davon sind die Macher des Klimaschutz-Mahnwachenmarathons in Weilburg überzeugt.
Von Sabine Gorenflo
Rund um den Neptunbrunnen in Weilburg hängen bunte Plakate, die während des Mahnwachenmarathons auf die Zerstörung der Erde aufmerksam machen. Foto: Sabine Gorenflo
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WEILBURG. Klimaschutz geht alle an. Und alle können etwas dafür tun. Das ist der Tenor beim Klimaschutz-Mahnwachenmarathon, den "Fridays for Future" und "People for Future" Weilburg am Samstag auf dem Weilburger Marktplatz mit etwa 60 Beteiligten veranstaltet haben.
Vier Stunden lang gab es Musik und Lesungen zum Thema Klimawandel sowie kleine Diskussionsrunden von verschiedenen Vereinen und Initiativen. Eröffnet wurde der Mahnwachenmarathon von Lisa Spiong von "Fridays for Future Weilburg" und Nancy Wojtalla-Schuld von "People for Future Weilburg". Hans-Peter Schick moderierte die Veranstaltung.
Ein Höhepunkt waren die Musikbeiträge der Künstlerin Nicole Mercier. "Lebe im Hier und Jetzt, statt lebend tot zu sein; Leben ist ein Geschenk, fang' etwas damit an": Diese und andere Textzeilen gingen unter die Haut und rüttelten wach. "Jeder hat seine eigene Weltsicht, eigene Perspektiven. Wenn man seinen Standort ändert, dann ändert sich auch die Perspektive", sagte Mercier. Dazu passte auch das Lied "Sehe die Welt in 1000 Spiegeln - die Facetten des Lebens".
Renate Röhrig, Elisabeth Dreher und Stefanie Grehn vom Weilburger Weltladen-Team lasen abwechselnd aus Texten unter dem Titel "Fairtrade for Future - Gemeinsam für eine faire Zukunft" der "Gepa - The Fair Trade Company" vor, die sich mit den globalen Klimaschutzdemonstrationen solidarisch erklärt. Vor fast 50 Jahren hätten in Deutschland christliche Jugendliche mit den sogenannten Hungermärschen den Grundstein für den Kampf um eine gerechte Weltwirtschaft und fairen Handel gelegt. Heute demonstrierten etwa 1,5 Millionen Jugendliche in 3000 Städten weltweit freitags unter dem Motto "Fridays for Future" für den Erhalt der Erde.
"Zu Recht fragt sich die junge Generation, was für ein Leben sie wohl in zehn oder 15 Jahren haben werden, wenn wir die Klimakrise jetzt nicht stoppen, sondern zur Katastrophe werden lassen", zitierte Röhrig. Fairer Handel setze sich damals wie heute ebenfalls gegen weltweite Ungerechtigkeiten ein. Schüler, viele aus der Generation U20, seien offensichtlich trotz "Schulschwänzen" in der Lage, den Weltklimabericht besser zu verstehen als verantwortliche Politiker. "Sie haben daraus die richtigen Schlussfolgerungen gezogen und Forderungen auf der Basis des Pariser Klimaschutzabkommens aufgestellt", sagte Dreher.
Andreas Müller von "People for Future" las aus "You for Future" von Franziska und Günther Wessel vor. Chantal Herrmann von "Fridays for Future" präsentierte "Tierschutz ist Klimaschutz" vom Deutschen Tierschutzbund. BUND-Mitglied Gerd Zimmermann las aus "Ein eigenartiger Tag" von Franz Hohler vor.
Marlies Zimmermann und Elsbeth Schuch zitierten aus einem Interview mit Professorin Sabine Gabrysch, Lehrstuhl für Klimawandel und Gesundheit: "Es ist unsere Verantwortung als Ärzte, die Gesundheit der Menschen zu schützen. Die Destabilisierung des Klimas ist eine fundamentale Bedrohung für die Gesundheit der Menschheit, ganz direkt über Wetterextreme und indirekt über die Auswirkungen auf Ernten."
Zwischen den Texten gab es Musik von der Juniorband der Kreismusikschule Oberlahn unter Leitung von Martin Krähe, Leiter der Musikschule, dem Streicherensemble und dem Blockflöten- und Querflötenduo.