Der Veranstaltungskalender der Stadt Weilburg dünnt sich wegen des Coronavirus weiter aus. Der Frühlingsmarkt fällt aus.
Von Olivia Heß
Redakteurin Wetzlar
Der Frühling wird in Weilburg in diesem Jahr nicht mit einem Markt begrüßt. Die Veranstaltung muss wegen der Corona-Vorsichtsmaßnahmen abgesagt werden. Foto: Margit Bach
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WeilburgDie Kneipennacht, der Jedermann-Flohmarkt und nun auch der Frühlingsmarkt: Die nächste Großveranstaltung in Weilburg ist abgesagt worden. Das hat Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU) am Montagnachmittag mitgeteilt.
Ursprünglich war die Veranstaltung für das letzte Aprilwochenende geplant. Sie ist traditionell der jährliche Auftakt in das Markttreiben in der Residenzstadt. Hintergrund für die frühzeitige Absage ist, dass die Zeit für die Vorbereitung durch die Anordnungen der vergangenen Tage zu kurz wird.
Die im Rahmen des Frühlingsmarktes geplante Sicherheitsbefragung der Weilburger Bürger soll bei einer der nächsten großen Veranstaltungen nachgeholt werden, sagte Hanisch.
Aber nicht nur der Veranstaltungskalender der Stadt dünnt sich weiter aus. Auch das öffentliche Leben kommt mehr und mehr zum Erliegen. Am Montagvormittag hatte die Verwaltung beschlossen, alle kommunalen Einrichtungen und Immobilien zu schließen, wie der Rathauschef erklärte. Am Abend sollte dann auch von Bund und Land die entsprechende Anordnung folgen.
Damit bleiben ab dem heutigen Dienstag (17. März) die Tourist-Info, das Bergbau- und Stadtmuseum sowie die Kreis- und Stadtbücherei geschlossen. Das Rathaus und und die Weilburger gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft werden ebenfalls für den Publikumsverkehr geschlossen. Bürgermeister Hanisch bittet die Bevölkerung, sich per Telefon und E-Mail an die Mitarbeiter zu wenden. In dringenden Einzelfällen könnten per Telefon Einzeltermine im Rathaus vereinbart werden.
Die Verwaltung weist zudem darauf hin, dass Trauerfeiern auf den Friedhöfen vorerst nur im engen Familienkreis stattfinden sollen. Auf Trauungen hat die Rathaus-Schließung vorerst keine Auswirkung, denn in den nächsten Wochen seien keine terminiert, so Hanisch.
Von der Schließung betroffen sind hingegen auch Jugendräume, Sportplätze, Vereinsheime, die Hessentagshalle, Grillhütten sowie Spielplätze. Veranstaltungen dürfen auch in den Feuerwehrgerätehäusern nicht mehr stattfinden. "Die Einsatzkräfte treffen sich nur noch zum Einsatz. Übungen gibt es vorerst auch keine", sagte Hanisch.
25 Kinder für Notfall-Betreuung gemeldet
Ein Notfallplan greift unterdessen auch beim Abwasserverband. Wie Hanisch erklärte, sei die Arbeit hier so verteilt worden, dass ein Kollege für den Außendienst zuständig ist, einer für den Innendienst, einer von zu Hause die Bereitschaft stelle und die beiden anderen als Ausfallreserve auf Abruf bereitstehen.
Zufrieden zeigte sich Hanisch auch nach dem ersten Tag, an dem die Kitas geschlossen waren: "Ich bin den Eltern sehr dankbar für die Flexibilität, die sie in diesen Zeiten an den Tag legen. Wir erfahren viel Verständnis und eine große Akzeptanz für die getroffenen Regelungen in der Bevölkerung."
Für die Notfall-Kinderbetreuung, auf die Eltern aus medizinischen und sicherheitsrelevanten Berufen zurückgreifen können, werden deutlich weniger Plätze benötigt als gedacht. Wie Hanisch erklärte, seien am Montag 25 Kinder dafür angemeldet worden, sodass die Kita "König Konrad" nicht öffnen muss, sondern nur das "Haus für Kinder".