Hermann Becker aus Laubuseschbach wird am Mittwoch 90 Jahre alt.
(Foto: Margit Bach)
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WEILMÜNSTER-LAUBUSESCHBACH - (bach). Auf 90 Lebensjahre kann Hermann Becker aus Laubuseschbach heute zurückblicken. Am 20. März 1929 ist er als drittes Kind von sieben Geschwistern zur Welt gekommen. Der Vater war Bergmann, die Familie betrieb außerdem eine kleine Landwirtschaft, so dass Hermann bereits als Vierjähriger zu allen Arbeiten in Feld und Wald mitgenommen wurde.
Nach dem Besuch der örtlichen Volksschule von 1935 bis 1943 durfte er seinen Wunschberuf Steiger – wie seine „Staajersch“-Vorfahren mütterlicherseits – nicht ergreifen. So absolvierte er 1944 bis 1947 eine Lehre zum Kaufmann bei der ortsansässigen Firma Bruer. Danach wechselte er den Beruf und wurde Maurer.
Nach Lehr- und Wanderjahren besuchte er von September 1958 bis März 1959 eine Meisterschule im mittelfränkischen Ansbach, die er erfolgreich abschloss. Als Maurermeister war er anschließend in zwei Baufirmen tätig und von 1962 bis 1976 als Bauführer bei dem Bauunternehmen August Stoll in Münster angestellt. In dieser Zeit – von 1973 bis 1975 – besuchte er auch die Bautechnikerschule in Alsfeld. Vom 1. März 1976 bis zu seiner Berentung am 31. März 1992 war er bei der Stadt Camberg im Bauhof beschäftigt.
Seine Ehefrau Irene – zufälligerweise auch eine geborene Becker – kannte er vom Sehen bereits, als er sie 1957 im Weilburger Geschäft „Watzl“ wegen einer Schreibmaschinenreparatur näher kennenlernte. Die junge Frau war in Münster geboren und wohnte damals in Wolfenhausen.
Jubilar hat fünf Enkel
Am 20. Februar 1960 trat das Paar vor den Traualtar. Aus der Ehe gingen eine Tochter und ein Sohn hervor sowie fünf Enkel, die ihm viel Freude bereiten.
Hermann Becker war auch in örtlichen Vereinen sehr aktiv: Im Obst- und Gartenbauverein, dessen ältestes Gründungsmitglied er ist, hatte er von 1976 bis 1984 den Vorsitz inne, anschließend nahm er das Amt des Schriftführers wahr. Im Sportverein Blau-Weiß, bei dessen Gründung er 1945 dabei war, ist er seit 1970 wieder Mitglied. Der Chor- und Musikgemeinschaft „Frohsinn-Eintracht“ gehört er seit 1957 an, und dem Männergesangverein „Harmonie“ seit 1963.
Seit 1957 ist Becker Mitglied in der SPD. Seine Partei vertrat er von 1964 bis 1970 im Gemeindevorstand Laubuseschbach und von 1985 bis 1993 im Parlament der Großgemeinde Weilmünster – davon vier Jahre als Bauausschussvorsitzender. Weiterhin gehörte er von 1993 bis 2001 dem Gemeindevorstand an.
32 Jahre lang war er im Ortsgericht Weilmünster II (Laubuseschbach, Langenbach und Rohnstadt) als Gebäudeschätzer aktiv. 2002 wurde Hermann Becker mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Zu den weiteren Aktivitäten gehörte auch die Tätigkeit als Beisitzer im Prüfungsausschuss für Kriegsdienstverweigerer (von 1965 bis 1973). In der IG Bau-Steine-Erden ist er seit 1960 Mitglied.
Seit 2006 nimmt der Jubilar als Ehrenbeamter des Landes Hessen die Aufgaben des Obmanns für historische Grenzsteine wahr. Denn neben der Musik ist auch die Heimatgeschichte eine große Leidenschaft, für die er noch heute forscht und schreibt, und die ihn geistig fit hält. Mit 81 Jahren hat er zum letzten Mal musiziert, und zwar beim zweiten Rathauskonzert in Weilmünster, deren Initiator er übrigens auch ist.
Die Geburtstagsfeier findet am Samstag, 23. März, mit geladenen Gästen statt.