Bombenentschärfung in Mainz: Tausende müssen raus

Die in Mainz-Gonsenheim bei Bauarbeiten gefundene Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Foto: Tim Würz
© Tim Würz

Bei Straßenarbeiten wurde in der Hugo-Eckener-Straße in Gonsenheim eine Weltkriegsbombe entdeckt. Am Mittwoch wird sie entschärft, Tausende sind von der Evakuierung betroffen.

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MAINZ. Die am Montagmorgen in der Gonsenheimer Hugo-Eckener-Straße entdeckte 250-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg wird am Mittwoch um 13 Uhr vor Ort entschärft. Das legte am Montagnachmittag der Planungsstab aus Stadt, Rettungs- und Hilfsdiensten, Polizei, Feuerwehr und Kampfmittelräumdienst fest. Wegen der Größe der Bombe muss ein Gebiet im Umkreis von 500 Metern evakuiert werden. Die Bevölkerung muss spätestens bis morgens um 10 Uhr das Gebiet verlassen haben.

Die in Mainz-Gonsenheim bei Bauarbeiten gefundene Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die in Mainz-Gonsenheim bei Bauarbeiten gefundene Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die in Mainz-Gonsenheim bei Bauarbeiten gefundene Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die in Mainz-Gonsenheim bei Bauarbeiten gefundene Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die in Mainz-Gonsenheim bei Bauarbeiten gefundene Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die in Mainz-Gonsenheim bei Bauarbeiten gefundene Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die in Mainz-Gonsenheim bei Bauarbeiten gefundene Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg.
Der Mainzer Stadtteil Gonsenheim wurde am Mittwochmorgen zum Teil evakuiert. Knapp 5000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.
Der Mainzer Stadtteil Gonsenheim wurde am Mittwochmorgen zum Teil evakuiert. Knapp 5000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.
Der Mainzer Stadtteil Gonsenheim wurde am Mittwochmorgen zum Teil evakuiert. Knapp 5000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.
Der Mainzer Stadtteil Gonsenheim wurde am Mittwochmorgen zum Teil evakuiert. Knapp 5000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.
Der Mainzer Stadtteil Gonsenheim wurde am Mittwochmorgen zum Teil evakuiert. Knapp 5000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.
Der Mainzer Stadtteil Gonsenheim wurde am Mittwochmorgen zum Teil evakuiert. Knapp 5000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.

Die Entschärfung kann erst erfolgen, wenn mit Sicherheit feststeht, dass sich im Evakuierungsbereich keine Personen mehr aufhalten. Mitarbeiter von Polizei, Ordnungsamt, THW und Feuerwehr werden dies vor der Entschärfung kontrollieren.

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Die amerikanische Kriegshinterlassenschaft war am Morgen kurz nach 11 Uhr bei Straßenarbeiten zur Umgestaltung der Vorfahrt Gleisbergschule entdeckt und von den Arbeitern umgehend gemeldet worden. Um 11.16 Uhr ging bei der Polizei der Notruf ein und gemeinsam mit dem Ordnungsamt der Stadt sicherten Beamtinnen und Beamte die Fundstelle. Die Berufsfeuerwehr stand bereit und alsbald traf auch der Kampfmittelräumdienst Koblenz ein und untersuchte das explosive Fundstück und vor allem dessen Zünder. Die Bombe, so versichert die Stadt, stellt in ihrer ruhigen Lage keine Gefahr dar.

Die Bombe, die möglicherweise vom Luftangriff auf die Gonsenheimer Kathen-Kaserne (spätere Lee-Barracks) am 19. Oktober 1944 stammt, wird Mittwochnachmittag vor Ort entschärft. Von der Evakuierung betroffen sind rund 4000 Menschen, und im 500-Meter-Radius leben rund 4000 Menschen, liegen Geschäfte, mehrere Kindertagesstätten und ein Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt (AWO).

Die Bewohner des AWO Seniorenzentrums Jockel Fuchs werden informiert und versorgt, während die Anwohner aus dem Evakuierungsbereich gebeten werden, sich bei Freunden, Verwandten, Bekannten oder anderen Orten außerhalb des Evakuierungsbereichs aufzuhalten. „Für Personen, die keine anderen Aufenthaltsmöglichkeiten haben, steht die Sporthalle Weserstraße in Rektor-Forestier-Straße 2, zum Aufenthalt zur Verfügung“, so die Stadt.

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Alle Bürger, die besondere Hilfe benötigen, etwa eine Transportmöglichkeit, können sich an das Servicecenter mit der Rufnummer 115 wenden. Dort werden Dienstag und Mittwoch, 8 bis 18 Uhr, auch Fragen zu temporären Unterbringungsmöglichkeiten oder auch alle Fragen während Evakuierung und Entschärfung beantwortet. Wann die Evakuierungsmaßnahme aufgehoben werden kann, ist noch offen. Weitere Informationen hat die Stadt für den Laufe des Dienstags angekündigt.

Die Stadt hat große Erfahrung mit solchen Maßnahmen, mussten doch im November 2014, als in Weisenau eine doppelt so schwere Bombe entschärft wurde, rund 8500 Menschen ihre Wohnungen und Häuser für mehrere Stunden verlassen. Das Heim im Rosengarten, in das am Mittwoch die bettlägerigen Bewohner der Gonsenheimer Einrichtung gebracht werden, war damals selbst betroffen. Damals lief die größte Evakuierungsmaßnahme in Mainz nach dem Zweiten Weltkrieg absolut reibungslos.