Dieselfahrverbot in Mainz: Verein übt massive Kritik an DUH

Ein Diesel-Eintrag in einem Fahrzeugschein. Foto: dpa

Das Dieselfahrverbot in Mainz stößt auch dem Verein „Das Patientenforum“ sauer auf. Das Fahrverbot schränke unter anderem das Recht auf freie Arztwahl massiv ein.

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MAINZ. Der Verein „Das Patientenforum“ hat in einem Brief an die Deutsche Umwelthilfe (DUH) massive Kritik an der Forderung nach einem Dieselfahrverbot in Mainz geübt. Der Verein setzt sich für die Belange von Patienten ein und hat eigenen Angaben zufolge 11.000 Mitglieder. In dem Schreiben an DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch fragt der Verein, wie betagte und gesundheitlich eingeschränkte Menschen aus dem großräumigen Umland von Mainz, die normalerweise mit einem Dieselauto in die Stadt kommen, bei einem Fahrverbot medizinische Einrichtungen wie Arztpraxen oder Tageskliniken erreichen sollen.

Betroffen wären insbesondere Praxen entlang der Rheinschiene und das Brand-Zentrum mit seinen zahlreichen medizinischen Einrichtungen. Präsident Manfred Pfeiffer sieht damit das Recht auf freie Arztwahl massiv eingeschränkt.

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FDP: Dieselfahrverbot völlig unverhältnismäßig

Vor dem Verhandlungstermin zum Dieselfahrverbot am Oberverwaltungsgericht Koblenz an diesem Mittwoch hat sich auch die FDP-Stadtratsfraktion nochmals zu Wort gemeldet. Die Fokussierung der DUH auf Mainz nehme mittlerweile groteske Züge an, sagt Fraktionschef David Dietz. Insbesondere vor dem Hintergrund gesunkener Messwerte sei dies nicht nachvollziehbar.

Die Ergebnisse der Messstationen belegten, dass die in Mainz getroffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität Früchte tragen. Fahrverbote seien daher völlig unverhältnismäßig.

Von Michael Erfurth