Mainz: Freunde der Villa Musica rücken Kammermusik mit...

Das 20-jährige Jubiläum und die Vergabe eines Förderpreises in Höhe von 3000 Euro – für die Freunde der Villa Musica ist dieser November ereignisreich. Bereits am Anfang...

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MAINZ. Das 20-jährige Jubiläum und die Vergabe eines Förderpreises in Höhe von 3000 Euro – für die Freunde der Villa Musica ist dieser November ereignisreich. Bereits am Anfang des Monats feierten sie ihr 20-jähriges Bestehen. Am Samstagabend versammelten sich die Freunde für ein Konzert, bei dem sie den diesjährigen Förderpreis verliehen. „Wir setzten ein Zeichen, dass Kammermusik kein Nischenprodukt ist“, sagt Barbara Harnischfeger, erste Vorsitzende der Freunde der Villa Musica. „Viele Menschen schätzen und brauchen das Angebot der Villa Musica.“ Aus diesem Grund möchte sie, dass die Freunde der Villa Musica mit ihren 670 Mitgliedern deutschlandweit als starke Lobby wahrgenommen werden.

Fagottist Theo Plath ausgezeichnet

Der 23-jährige Fagottist Theo Plath erhielt den diesjährigen Förderpreis. Nachdem er drei Jahre lang ein Stipendium der Villa Musica bezogen hat, wartet nun auf ihn eine Festanstellung an der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern. Plath schätze an der Villa Musica vor allem, dass man schon als junger Mensch die Chance habe, mit erfahreneren Musikern zusammenzuspielen.

Der 23-Jährige bot zusammen mit dem Pianisten Fabian Müller eine vielfältige musikalische Darstellung. Auf dem Programm standen unter anderem Werke der Komponisten Bach, Saint-Saëns und Devienne. Fabian Müller ist ebenfalls Stipendiat der Villa Musica. Er ist unter anderem Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs.

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Stiftung gerät in finanzielle Not

„Die Villa Musica gerät in Not“, so Harnischfeger. Obwohl die Stiftung viele junge Musiker auf dem Weg zur ihrer Profikarriere erfolgreich unterstütze, könne sie sich kaum noch finanzieren. Bisher sei das Geld für die Eliteförderung und den Konzertbetrieb der Villa Musica ausschließlich aus der Rendite des Stiftungskapitals gekommen. Diese habe vor ein paar Jahren 8 Prozent betragen, dann 5 Prozent und seit diesem Jahr keine 2 Prozent mehr. Der Grund dafür sei die Niedrigzinspolitik. „Das Land profitiert von der Niedrigzinspolitik – durch niedrige Kreditzinsen“, sagt Harnischfeger: „Stiftungen wie die Villa Musica gehen jedoch daran kaputt.“ Die Landesregierung müsse hier einen Ausgleich schaffen. Dafür müsse ein Bewusstsein geschaffen werden. Um das Fortbestehen der Villa Musica zu sichern, seien die Freunde auf jedes weitere Mitglied angewiesen.

Von Jana Baum