Dutzende Fische verenden in einem Graben am Perfstausee. Der Wasserverband schließt Umweltverschmutzung und größeres Fischsterben aus. Doch was ist die Ursache?
Von Susan Abbe
Redakteurin Biedenkopf
Im kleinen Entwässerungsgraben am Perfstausee treiben Dutzende toter Fische. Eine Gewässerverunreinigung als Ursache schließt der Wasserverband aus. Foto: Dieter Netsch
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
Biedenkopf-Breidenstein. Dutzende tote Fische treiben Anfang der Woche in einem kleinen Entwässerungsgraben des Perfstausees. Ein Leser macht den Hinterländer Anzeiger auf die verendeten Tiere aufmerksam. Der Wasserverband Oberes Lahngebiet schaut sich den Graben an. Eine Gewässerverunreinigung als Ursache für den Tod der Fische kann der Verband immerhin ausschließen.
"Die Situation vor Ort wurde überprüft. Hinweise auf eine Gewässerverunreinigung oder Umweltverschmutzung gibt es derzeit nicht", teilt Stephan Schienbein, Pressesprecher des Landkreises Marburg-Biedenkopf, auf Anfrage mit. Dem Wasserverband Oberes Lahngebiet, der den Perfstausee betreibt, sei auch nichts über ein Fischsterben größeren Ausmaßes bekannt, so Schienbein. Die Fischkadaver habe der Verband unverzüglich entfernt.
Was genau die Ursache dafür ist, dass in dem Graben etwa 300 Meter unterhalb des Seeblicks so viele Fische verendet sind, kann Schienbein nicht sagen. "Höchstwahrscheinlich" sei aber ein wechselnder Wasserstand im Perfstausee die Ursache für den Tod der Tiere gewesen. "Die Fische haben sich bei höherem Wasserstand in den Entwässerungsgraben zurückgezogen", erklärt Schienbein, "als der Wasserspiegel im See dann wieder abgesunken ist, sind die Fische in den Tiefstellen des Grabens verblieben und haben den Weg zurück nicht mehr geschafft." Letztlich sind die Tiere dann dort verendet.
Derartiges ist laut Schienbein nicht zum ersten Mal passiert. "Dieses Phänomen tritt leider immer wieder einmal auf", erklärt der Kreis-Pressesprecher. Nicht nur am Perfstausee, sondern auch in Bodensenken an Flüssen und Bächen könne es vorkommen, dass nach einem Hochwasser Fische zurückbleiben und verenden. "Gänzlich verhindern oder vermeiden lässt es sich nicht", bedauert Schienbein.
Verband versucht, den Weg für Fische freizumachen
Der Wasserverband versucht aber zu verhindern, dass sich das Szenario am Perfstausee direkt wiederholt. "Der betreffende Entwässerungsgraben am Perfstausee wird jetzt geräumt und der Durchlass gespült, um Fischen den Weg zurück in den See zu vereinfachen", teilt der Kreis-Presseprecher mit.