IHK Lahn-Dill: Eberhard Flammer tritt nicht mehr an
Abschied nach acht Jahren als Präsident der IHK Lahn-Dill. Eberhardt Flammer stellt sein Amt zur Verfügung.
Von red/kel
Seit 2014 leitet Eberhard Flammer als Präsident die Geschicke der IHK Lahn-Dill. Jetzt gibt er bei der kommenden Vollversammlung das Amt ab. Foto: Paul Müller
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WETZLAR/DILLENBURG/BIEDENKOPF - Der Präsident der IHK Lahn-Dill Eberhard Flammer wird sein Amt auf der Vollversammlung der heimischen Wirtschaft am 13. Juli auf eigenen Wunsch zur Verfügung stellen. "Es ist Zeit für einen Generationenwechsel. Unsere Kammer ist für die Zukunft gerüstet", begründet der Biedenkopfer Unternehmer seine Entscheidung in einer Pressemitteilung der IHK.
Seit 2001 war der Geschäftsführer des Unternehmens Elkamet Kunststofftechnik Vizepräsident der IHK Lahn-Dill, ab 2014 deren Präsident. Die IHK Lahn-Dill vertritt das Gesamtinteresse von rund 21 000 Mitgliedsunternehmen im industriestärksten Kammerbezirk Hessens.
Um mehr Gehör für die Belange der Wirtschaft zu finden, sorgte er laut Mitteilung zu Beginn seiner Präsidentschaft für die Neuaufstellung aller hessischen Kammern und bündelte ihre Interessen unter dem Dach des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK) in Wiesbaden. Auch der Organisation auf Landesebene gab der Unternehmer vier Jahre lang als HIHK-Präsident eine Stimme bei den Entscheidern in Politik und Verwaltung.
Für den ländlichen Raum trat Flammer unermüdlich für den Ausgleich von Stadt und Land ein und warb in Wiesbaden unter anderem für die Stärkung der Berufsschulstandorte und den Ausbau der Infrastruktur vor allem im nördlichen Mittelhessen: "Wir müssen dafür sorgen, dass unsere wirtschaftsstarke Region erreichbar bleibt und keine Chancen verliert."
Zuletzt hatte Flammer allerdings auch mit Widerständen in den eigenen Reihen zu leben. Denn sein Vorstoß beim Neujahrsempfang der IHK Lahn-Dill, für einen sofortigen Import-Stopp von russischem Gas wurde zwar von einer gemeinsamen Resolution der Mitgliedsunternehmen unterstützt. Allerdings widersprachen mehrere heimische Unternehmer in einem offenen Brief deutlich.
Flammer sieht die heimische Wirtschaft mit den vielen Tausend hoch qualifizierten Menschen gut aufgestellt: Die Wirtschaftsregion stehe zwar vor großen Herausforderungen, doch: "Wir sehen, dass die Chancen des Klimawandels um Dimensionen größer sind als die Risiken."
Wer auf Flammer als IHK-Präsident folgt, entscheidet das Parlament der heimischen Wirtschaft dann am 13. Juli. Fest steht bereits, dass es einen gemeinsamen Vorschlag des aktuellen Präsidiums geben wird, wie die IHK auf Nachfrage bestätigte. Dieser werde aber erst zur Vollversammlung präsentiert.